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Letzte Frage im Juli

Herr Kummer weiss Antwort

Veröffentlicht am:

Sehr geehrter Herr Kummer, ich beobachte die Spiele unserer Nationalmannschaft während der Fußball EM. Immer wieder schoss mir eine Frage durch den Kopf:

Ist dieser Sport so auslaugend oder mogelt man mit seinem Alter, um länger im Geschäft bleiben zu können?

Seltsame Frisuren, Sexskandale, Wettmafia, Doping - in der verdorbenen Welt des Profiballsports findet sich vieles, warum sollte nicht auch bei den Altersangaben gemogelt werden. Leistungssport wird weder aus gesundheitlichen Gründen betrieben, noch ist er gesund. Den Athleten ist bewusst, dass sie Raubbau an ihrem Körper betreiben. Wenn man versucht, das Beste zu geben, sich selbst und andere zu schlagen, dann kann man dabei nicht auch noch auf die Gesundheit achten. Der Leistungssportler, der es doch tut, hat schon verloren.

[nbsp]„No Sports“ ist die legendäre und vielfach zitierte Antwort, die Winston Churchill einem Reporter auf dessen Frage gegeben haben soll, wie er, ein passionierter Tabakfreund und dem Alkohol zugetan, sein hohes Alter erreicht habe. Fußballer leiden an O-Beinen, Magengeschwüren, Fußpilz und Reizdarm, die Gelenke sind verschlissen, die Knochen spröde wie Glas. Professioneller Ballsport erfordert ein Zuviel an körperlicher Aktivität. Der geschundene Körper muss seine Stoffwechselprozesse erhöhen, produziert jede Menge Unsinn, unter anderem die freien Radikale. Die Folge: Der Alterungsprozess wird beschleunigt. Grundsätzlich benötigt ein Mensch, der seinen Körper im Sport belastet mehr sogenannte Antioxidantien. Dahinter verbergen sich zum Beispiel Vitamin C und E als die bekanntesten. Chronischer Mineralien- und Vitaminmangel sowie Leistungsstress machen aus Athleten ausgezehrte Greise. Nehmen wir einen Spieler wie Bastian Schweinsteiger, der ist mit seinen 32 Jahren faltig, grau und kantig. Wir sehen einen, von verschiedenen Gebrechen geplagten, vermeintlich 50jährigen in kurzen Hosen. Optisch tief in der Seniorenwelt befinden sich im Ballsport traditionell die Torhüter. Italiens Gianluigi Buffon ist 38. Gábor Király ist mit 40 Jahren ältester Spieler der Europameisterschaft, seit fast 20 Jahren steht er im Tor der Ungarn. Irlands Shay Given ist nur einige Tage jünger. Eigentlich befinden sich die Sportler in den sogenannten „besten Jahren“, aber diese Männer sehen aus wie alte zerfurchte Bäume. Der aktuelle Trend, sich einen Rauschebart wachsen zu lassen, macht die Sache natürlich nicht besser. Nach ihrem Karriereende müssen viele ehemalige Ballkünstler dann entwürdigende Arbeiten verrichten. Michael Ballack, ehemaliger Star der deutschen Fußballmannschaft, rumpelt seit Jahren durch die quietschbunte Kulisse eines Reisevergleichsportals und Lothar Matthäus vermarktet, mit mäßigem Erfolg, sein elendes Leben als B-Promi Don Juan. Im Grunde ist gegen ein bisschen Sport nichts einzuwenden, Treppensteigen, eine Runde Kegeln oder ein kurzer Spaziergang im Freien können kaum Schaden anrichten. Wer allerdings Leistungssport, z.B. professionellen Fußball betreibt, muss sich damit abfinden, im Zeitraffer zu altern und als körperliches mitunter sogar geistiges Wrack seinen Lebensabend zu verbringen.[nbsp]

[nbsp]Mein Appell, gerade an die jungen Leser des 371 Magazin, lautet: Hände weg vom Leistungssport!

Foto: photocase.com / iSpoon

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