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Letzte Frage im Januar

Herr Kummer gibt Antwort

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Lieber Herr Kummer, ich habe mich erkundigt: Das Januar-371 erscheint bereits am 20.12.. Deshalb habe ich die Hoffnung, dass mich die Antwort auf diese Frage gerade noch rechtzeitig erreicht. Meine (verzweifelte) Frage ist nämlich: Was soll ich meinem Vater zu Weihnachten schenken?

Einige der Stadtmagazin-Leser erwarten anlässlich des bevorstehenden Weltuntergangs vor den Gottvater zu treten. Hier wird natürlich die Lebensleistung abgefragt, ein schönes Geschenk an der Himmelspforte kann sicher nicht schaden, großer Nutzen ist aber an dieser Stelle nicht zu erwarten. Alle anderen, die sicher sind auch an Weihnachten noch auf Erden wandeln zu dürfen, stehen wie jedes Jahr vor der kniffligen Frage: Was schenke ich meinem Vater? Die Söhne und Töchter rätseln, überlegen, zerbrechen sich fast den Kopf, dabei ist es doch so einfach: Schlips, Socken, Rasierwasser und fertig ist das Weihnachtsgeschenk! Wem das zu poplig ist, braucht sich nur mal umzuhören, was Väter mitunter so geschenkt bekommen.


Wie lief es z.B. bei Michael Jackson? Wenn er nicht spurte, kriegte er eins mit dem Gürtel übergezogen: Ohne übertriebene Liebe, dafür mit beispiellosem Ehrgeiz, prügelte Papa Joe seine neun Kinder zu Höchstleistungen.
Als sich das arme Würstchen Michael aber dann in den „ King of Pop“ verwandelte, ließ er seinen Vater an Weihnachten präsentelos links liegen und bedachte in seinem Testament Hinz und Kunz, Äffchen, Minderjährige, Plastikfiguren aber nicht den Familienpatriarchen. Späte Rache statt Geschenke, lautete hier das Motto.
Was bekommt Adam Opel, einer der Väter des deutschen Automobils, in der Weihnachtszeit postum geschenkt? Nichts Schönes, das Opel-Werk in Bochum wird nach langer ruhmreicher Geschichte dicht gemacht. Selbst das lang geplante, harmonische Familien- und Weihnachtsfest zum 50-jährigen Bestehen der Autofabrik, musste aus Angst vor Ausschreitungen abgesagt werden.


Ob sich der Gottvater des Soul an seinen Weihnachtsgeschenken erfreuen konnte, darf ebenfalls bezweifelt werden. Die auserlesenen Gaben konnte der Meister kaum auspacken und bewundern. James Brown starb leider am 25. Dezember 2006.[nbsp]Der Vater der deutschen Einheit, Helmut Kohl, wünscht sich schon seit Jahren einen Friedensnobelpreis unterm Weihnachtsbaum. Bislang vergeblich, stattdessen bekam er von der BILD-Zeitung ein tonnenschweres Berliner Mauer-Element in den Garten gestellt. Die Post schenkte dem Altkanzler in Zeiten, in denen kein Mensch mehr Briefe schreibt, eine Sonderbriefmarke. Einen Schlips hätte der überzeugte Anzugträger Kohl sicher besser gebrauchen können.[nbsp]

Auch der heilige Vater in Rom bekommt jede Menge seltsame Geschenke. Die Stadt Traunstein schenkte dem Papst eine riesige Kirchenorgel und der Kammerchor „Würzburger Dommusik“ schenkte dem alten Herrn die Oper „Augustinus – ein klingendes Mosaik“. Insgeheim hätte sich der heilige Vater bestimmt mehr über handfeste und praktische Dinge gefreut.


Socken, Schlips und Rasierwasser sollten als bewährte Standard-Geschenke für den Herrn also bitte nicht gering geschätzt werden. Und wenn diese Einkäufe dann über den Kassenscanner gezogen werden, ist das jedesmal ein kleiner Weihnachtsgruß an Norman Joseph Woodland, dem Vater und Erfinder des Barcodes, der kürzlich verstorben ist.

[nbsp]Foto: Suze / photocase.de

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