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Rollentausch

Betreiberwechsel im Metropol

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Seit Anfang des Jahres war klar, dass Metropol-Macherin Evelin Paulat nach 11 Jahren ihr Kino in neue Hände geben möchte. Nun hat sie eine Nachfolgerin gefunden.

Evelin Paulat geht in die wohlverdiente Rente, ein neuer Betreiber wurde gesucht und glücklicherweise auch gefunden. Glück deshalb, weil der Verlust des traditionsreichen Kinos schlimm für die Stadt gewesen wäre. Immerhin flimmern in dem 1913 ursprünglich als Varieté errichteten Haus seit 80 Jahren Filme über die Leinwand.

Maret Wolff heißt die neue Kinomacherin, ist studierte Theater-und Filmwissenschaftlerin mit vielerlei Kinoerfahrung und kommt aus Berlin. Ein eigenes Kino sei kein Kindheitstraum gewesen, erklärt sie, eher so ein „Erwachsenen-Ding“: „Ich arbeite seit 20 Jahren in der Branche, in Kinos, bei Verleihern und Festivals. Das eigene Kino hat da eigentlich nur noch gefehlt.“ Und so ist Maret Wolff mittlerweile mit Mann und Kindern nach Chemnitz gezogen. Die Stadt kennt sie durch private Kontakte, richtig kennenlernen muss sie sie aber erst noch, wie sie betont. Sie selbst beschreibt sich als „Netzwerktyp“, als jemand, der gern mit anderen zusammenarbeitet. Deshalb will sie die nächsten Wochen und Monate dazu nutzen, die anderen Kinomacher der Stadt zu treffen und Kontakte in die Chemnitzer Film- und Kulturszene zu knüpfen.

Chemnitz ist kinomäßig kein einfaches Terrain. Das Luxor schloss erst vor wenigen Jahren, die Zahl der Leinwände ist auf ein historisches Tief gesunken. „Was ist schon einfach“, fragt Wolff dazu lakonisch und betont, dass sie sich keinen Illusionen hingibt. „Natürlich muss ich mich dem hiesigen Filmgeschmack anpassen und gucken, was geht.“ Trotzdem will sie behutsam das Metropol-Programm erweitern. „Der Einsatz des Films „Egon Schiele“ im Dezember ist ein kleines Zeichen, dass sich programmatisch etwas in Richtung des europäischen, besonderen Films tun wird.“ Etwas bedauerlich findet sie, dass das Metropol nur über einen Kinosaal verfügt, macht aber aus der Not eine Tugend. „Da wir leider keinen zweiten Kinosaal zaubern können, werden wir den Metro Klub als neuen, interessanten kleinen Veranstaltungsraum einführen, erstmalig zu erleben am Kurzfilmtag, dem 21. Dezember.“

Text: Lars Neuenfeld Foto: Michael Chlebusch

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