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Tiny House aus Chemnitz

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Es gibt so Instinkte die sind ganz tief drin im Menschen. Dazu gehört sicher auch der Drang, sich eine Behausung zu schaffen. Anfangs sind das zwei Stühle, wo man eine Decke drüber hängt. Später kann das auch mal ein Herrenhaus mit zehn Gästezimmern sein. So eine riesen Bude ist aber nicht für jeden erstrebenswert. Beispielsweise die Anhänger der Small oder Tiny House Bewegung suchen einen eher minimalistischen Lebensstil in einem Haus, das gern auf einen Anhänger passt.

So ein Haus hat nun der Chemnitzer Sascha Wagner gebaut. Aber nicht nur für sich selbst. Mit seinem Startup Cabin Wood will er Minihäuser verkaufen und vermieten. Für die kleine Auszeit ebenso wie für das reduzierte Wohnen. Das erste Haus – Hans getauft – das Ende September nach etwa dreimonatiger Bauzeit vorgestellt wurde, steht derzeit auf dem Mio-Campingplatz in Ottendorf. Was von außen durchaus kompakt aussieht, wirkt von innen ziemlich geräumig. Auf etwa 18 Quadratmetern mit einer Deckenhöhe von drei Meter neunzig findet sich alles, was man zum Leben braucht: Hochbett, Küche, Dusche, Klo, Sitzecke (die ein weiteres Bett werden kann) und Stauraum. Natürlich ist das immer Ansichtssache. Wer eine Buchsammlung mit hunderten Werken um sich haben will, wird im Tiny House nicht glücklich. Sascha Wagner hingegen würde am liebsten selbst gern drin wohnen. "Es geht auch darum, zu fragen, inwiefern hält mich das ganze Zeug vom Leben ab", sagt er. Das wird irgendwie verständlich, wenn man im Hans sitzt und durch die große Glastür auf Felder und Wälder des Chemnitzer Umlandes blickt. In dem Moment scheint alles da zu sein. Nur den Strom bekommt Hans momentan noch vom Campingplatzkabel. Aber bald soll er auch noch eine Photovoltaikanlage und einen Kamin erhalten und wird dann weitgehend autark.

So ganz einziehen kann Sascha Wagner dann aber leider nicht. Denn Hans ist schließlich das Musterhaus des Startups und soll nicht nur Wochenendgäste, sondern auch Kunden anlocken, die ihr eigenes Cabin-Wood-Haus wollen. Erste Interessenten gibt es bereits. Wer so ein Haus bestellt, das je nach Wünschen der Kunden so viel wie eine kleine Eigentumswohnung kosten kann, bekommt ein Produkt, das mit Handwerkern der Region aus ökologischen Materialien maßgefertigt wird. Dämmung aus Holzwolle und Hanf statt Bauschaum. Langfristig ist nicht nur der Verkauf von Cabin-Wood-Häusern geplant, sondern auch eine kleine Mietflotte an spannenden Standplätzen. Hans ist in diesem Sinne der kleine Anfang. Termine zum Probewohnen kann man über Airbnb bzw. unter cabinwood.de buchen.
Text [&] Foto: Michael Chlebusch

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