⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.

Das Web-App-Mag
Immer auf Tasche

Magazin

Mut und Mutare

Das Chemnitzer Modelabel mutare hat eine neue Chefdesignerin.

Veröffentlicht am:

Das Chemnitzer Modelabel mutare hat eine neue Chefdesignerin.

Mailand, Paris, Chemnitz. Ja, das ist jetzt nicht unbedingt eine schlüssige Aufzählung europäischer Modemetropolen. Aber für manche ist eben auch Chemnitz ein Klein-Paris, wenn es um Modedesign geht. Seit Anfang des Jahres unter anderem für Babette Sperling, die als neue Chefdesignerin beim Chemnitzer Label mutare beschäftigt ist.
Die Vorgeschichte zum Wechsel bei mutare ist dabei eine tragische. Das Label wurde 1998 von Designerin Corinna Busch gegründet und über die folgenden 20 Jahre mit einer ebenso schlichten wie eleganten Linie geführt. Als Corinna Busch im Mai vergangenen Jahres verstarb, stand auch ihr Designlebenswerk vor einem großen Fragezeichen. Die Familie beschloss jedoch, im Sinne der Gründerin weiter zu machen. Corinnas Mutter Ursula übernahm das Geschäft und fand auf Empfehlung eines Schneeberger Professors zu Babette Sperling.
Die aus Mittelsachsen stammende Designerin hat ebenso wie die mutare-Erfinderin an der Fakultät für Angewandte Kunst in Schneeberg studiert und fand sich in der Formsprache des Labels schnell gut aufgehoben. Nach einem Crashkurs zur Firmenphilosophie ging es an die Recherche, das Zeichnen der Entwürfe, das Anfertigen der Schnitte für die beiden Schneiderinnen des Labels. Am 6. Mai standen schließlich 30 neue Outfits auf dem Laufsteg. Neben den Basics, die sich bei mutare stetig weiterentwickeln, beinhalteten diese auch eine frische Couture-Kollektion und die neue well-being-Linie mit außergewöhnlicher Arbeitsbekleidung.
Damit ist Babette Sperling da angekommen, wo sie schon immer hin wollte. Modedesign, sagt sie, sei sicher ein Traum vieler Mädchen. Sie verfolgte ihn beharrlich. Mit einer Schneiderlehre in Baden-Württemberg, dem Studium in Schneeberg und jetzt ihrer Arbeit bei mutare. Ausruhen kann sie sich nach der Präsentation allerdings nicht. Ihre Arbeit umfasst nicht nur die Vorbereitungen auf die Herbstkollektion, sondern auch das Anpassen von Schnitten für Kunden im täglichen Geschäft. Denn während die Basics in mehreren Größen produziert werden, wird die Couture-Linie auf Bestellung der Größe der Kundinnen angepasst. Die Schnitte dazu kommen wiederum von Babette Sperling. Das heißt für jedes Teil: zeichnen, schneiden, zusammensetzen. Und nein, diese Frage habe sie schon oft gehört: Für das Entwerfen und Herstellen ihrer eigenen Kleidung fehlt da momentan leider die Zeit. Der Schuster habe eben die schlechtesten Schuhe – dafür sind die der anderen umso schöner.
Text [&] Foto: Michael Chlebusch

Zurück