⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.

Das Web-App-Mag
Immer auf Tasche

Magazin

Von Ecken und Enden

Die Stadt in 100 Geschichten - Teil 2: Im Sonnenlenz

Veröffentlicht am:

In zehn (oder mehr) aufeinander folgenden Ausgaben wollen wir 100 Geschichten über Chemnitz erzählen. Dabei richten wir unseren Blick auf Mikroareale, und zwar von den Orten aus, die das 371 sowieso fokussiert: den Orten der Kultur und der Zerstreuung. Diesmal schauen wir vom Lokomov, dem Club Nikola Tesla und der Off-Bühne Komplex in den Sonnenlenz.

Der Sonnenlenz ist ein schönes Tal. An dem einen Ufer erstreckt sich der Sonnenberg, am anderen Gablenz. Der Sonnenberg ist verrucht. Problemviertel mit Nazi-Parallelgesellschaft, Assi-Netto und Hundekacke. Gablenz hingegen ist mit Sicherheit einer der langweiligsten Stadtteile von Chemnitz. Hier ist nichts; außer den Geschichten, die von der anderen Seite herüberschwappen.

Dazwischen frisst sich ein breiter Strom aus Autos, Straßenbelag, Schienen, Beton und Wiesen sein Bett. Wie ein auf einer Sandbank gestrandetes Schiff posiert mitten darin ein Haus. Es scheint aus einer anderen Welt hierher geschippert zu sein. Im Schiffsrumpf spielen Künstler ein anderes Leben, digitale Superbrains hacken die Weltordnung klein, die Bohemé feiert sich in einer Kulturbar samt angeschlossener Galerie. Und da das Schiff nun schon ein paar Jahre dort ankert, strahlt sein wirrer Geist nun auch auf benachbarte Häuser.

Der Sonnenlenz ist ein schönes Tal. Vielleicht ist er aber auch eine Fata Morgana. Eine Einbildung davon, dass Chemnitz doch so etwas wie ein unkonventionelles Szenequartier hat, genau hier, zwischen Hundekacke und Langeweile.


Was ist der Sonnenlenz?
Antworten von fünf Menschen, die hier wohnen, arbeiten und lenzen.

Johanna kennt keine Angst
Die Tankstelle gegenüber der Steinhauspassage schließt neuerdings schon 23 Uhr. Schade, sagen die Bewohner der Zietenstraße. Gut so, sagt der Inhaber.

Johannes sucht das Glück
Sie sind die glanzlosen Casinos des 21. Jahrhunderts. Hier investieren Köche Trinkgeld, Montagearbeiter Zeit und Stammkunden ihren Lebenssinn. Doch was genau führt Menschen dort hin?

Maria isst syrisch
Eine Besuch im syrischen Lokal Al Sham und die traurige Erinnerung an ein zerstörtes Land.

Lars telefoniert mit dem Teufel
Wohnt der Teufel in Chemnitz? Getarnt als Gutmensch, Szene-Sugardaddy und Stadtrad? Das klingt absurd, wenn da nicht die Fledermäuse wären.

Nina betrachtet das Inferno
Fiel dieses kleine, verschlafene Nest einer gewaltigen Naturkatastrophe zum Opfer?

Szymmi findet einen vergessenen Platz
Der Sieger triumphiert. Kein Platz den Verlieren. So ist das eben. Plätze eben. Und der Kantplatz?

Jan sinniert über Worte
Jeden aufmerksamen Besucher eröffnen sich Sinnsprüche für ein besseres Leben. Oder so.

Maxi entdeckt einen Zirkus
In einem Hinterhof, zwischen braunen Sträuchern und verfallenen Häusern, leuchtet fröhlich verwirrend ein Zirkuszelt.

Zurück