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Die Stadt in 100 Geschichten - Teil 1: Der Anti-Park

In zehn (oder mehr) aufeinander folgenden Ausgaben wollen wir 100 Geschichten über Chemnitz erzählen. Dabei richten wir unseren Blick auf Mikroareale, und zwar von den Orten aus, die das 371 sowieso fokussiert: den Orten der Kultur und der Zerstreuung. Diesmal schauen wir vom Schauspielhaus und dem Exil in den Park der OdF.

Dieser Ort weiß nicht, wer er ist. Er hat keine Bedeutung, keinen Nutzen. Er ist da, weil er da ist. Früher war das anders. Einst war er der größte Friedhof der Stadt. Dann wuchs die Stadt, die Zahl der Toten auch. Der Friedhof wurde voll, geschlossen und irgendwann seiner Bestimmung beraubt. Weil es als pietätlos gilt, auf Leichen zu bauen, wurde der Platz im Baurausch der Jahrhundertwende nicht mit Häusern bepflanzt. Fortan sollte er ein bisschen Park spielen.

Von 1928 an hieß er Karl-Marx-Platz, die Nazis benannten ihn nach dem militanten Frühnazi Albert Schlageter, nach Kriegsende war Marx wieder dran. Als dann die ganze Stadt seinen Namen tragen sollte, ersann man für den alten Friedhof eine neue Bestimmung. Park der Opfer des Faschismus. War vielleicht mal gut gedacht, heute ist das so uninspiriert wie sein Volksmund-Titel: ODF.

Den Park betritt man über einen der vielen Wege, die nicht zusammenfinden, keinem logischem Entschluß zu folgen scheinen. Hier und da verwitterte Kunst. Zu wenig Passanten um lohnenswert Drogen zu verticken. Manchmal lernen ein paar Schüler für eine Klausur, manchmal streunen Entblößer zwischen den Rhododendronbüschen umher.

Eine öffentliche Grünfläche. Aber ein Park? Eine Hommage an einen Anti-Park


Paula macht eine Liste
Kein Special ohne Liste. Also: Wer hängt so ab im Park der ODF?

Johanna hört mit
Zwischen Chicken-Döner und Weltpolitik: Eine Nacht im Hallo Döner Drive.

Jan sucht einen verlorenen Kopf
Ein Spaziergang entlang der zahlreichen Kunst- und Nicht-Kunstwerke im Park.

Michael hat ein Lied im Kopf
Sechs Songs, die wie für diesen Anti-Park geschrieben scheinen.

Lars erzählt von zwei jungen Männern
Erik und Moritz trennen 61 Jahre, ein Ozean und zu viel Geschichte.

Nina zerreißt einen Geldschein
Was verbirgt der geheimnisvolle Riesen-Tetris-Stein an der Zschopauer Straße?

Monika geht ins Theater
Am alten Schauspielhaus nagt der Zahn der Zeit. Braucht Chemnitz ein neues Theater?

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