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Galerie Zukunft

Die unabhängige Provokation

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A.E. Freier ist unter dem Namen Reverend Elvis im Auftrag der hiesigen Rock´n´Roll - Undergroundszene unterwegs. Er unterstützt alternative Projekte und lehnt als Künstler, Musiker und DJ bewusst kommerzielle Interessen ab. Mit seinen Bildern will er provozieren und zum Nachdenken anregen.

Am Anfang war das Foto in der Zeitung. Es fiel auf, hatte etwas, das A.E. Freier emotional bewegte. Er tupfte dessen Abbild, aufgeteilt in tausende kleine Punkte, auf eine Holzplatte. Als das Bild fertig war, ließ dieses sich nur noch aus ein paar Metern Entfernung erkennen. Es handelte sich in diesem Fall um eine Polizeistaffel auf Motorrädern. Es hätte aber genauso der Papst, ein Massengrab oder eine Menschenschlange im Mediamarkt sein können. Es sind besonders Massenbewegungen, Krieg und Persönlichkeiten, die A.E. Freier interessieren. Diese reißt er aus dem ursprünglichen Zusammenhang und gibt ihnen eine neue, symbolische Bedeutung.
„Es ist wichtig Handwerk von Kunst zu unterscheiden. Einfach irgendetwas abzumalen ist noch keine Kunst. Deshalb stelle ich die Bilder, die ich einfach nur aus Freude am Malen gemacht habe, nicht aus.“ In diesem Zitat klingt schon der idealistische Anspruch des 31-Jährigen an. Die Bilder sollen an vergangene Verbrechen erinnern oder auch auf Missstände in der heutigen Zeit aufmerksam machen. Hauptsache aufrütteln.
Allerdings, so muss schnell hinzugefügt werden, würde A.E. Freier sich niemals nach irgendeinem Publikum richten. „Wenn ich male, ist das eher eine persönliche Sache. Erst später gehe ich damit in die Öffentlichkeit.“ Diese Öffentlichkeit sucht er sich genau aus. Mit dem kommerziellen Kunstmarkt kann er genauso wenig anfangen, wie zum Beispiel mit einer Großraumdisko. „Gerade eben gibt es ja einen Ansturm auf Rock´n´Roll. Wenn ich da auflegen würde, könnte ich auch so einiges verdienen. Aber ich will unabhängig bleiben und will lieber kleine, alternative Projekte unterstützen.“
Mit ein paar Freunden gründete er vor vier Jahren die Künstlergruppe Undead Chemnitz. Seitdem stellen sie zusammen ihrer Bilder aus und machen Musik. Unter dem Label Suzy Q Records ist letztes Jahr die hauseigene CD erschienen, auf der eine skurrile Mischung aus Blues, Rock´n´Roll und Country zu finden ist.
Insgesamt, so kann man vielleicht sagen, ist bei A.E. Freier die Kunst, in welcher Form auch immer, ein Resultat seines Lebens. Unangepasst, frei und provokant.

A.E. Freier gibt´s zu sehen:
Am 30.09. Cube Club, 371 Clubshow Eröffnung
Ab 01.10. KnarkArt Dresden, Torgauerstr. 24
Und unter: www.undead-chemnitz.de

Erschienen im 371 Stadtmagazin 10/06

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