Angezogen & Ausgetrunken

Und wieder wagen ein paar junge Menschen den Schritt an den Brühl und widmen sich dabei dem, was seit einigen Jahren hoffnungsvoll als „Brühl-Belebung“ betitelt wird. Wie gut das läuft, das soll hier nicht das Thema sein – stattdessen freuen wir uns auf feinen Kaffee und neue Kleidchen.

Zwei der Neuankömmlinge am Brühl sind Tina Stapel und Jeanine Lindenhahn, die gerade an ihrem neuen Café „Dreamers“ am Brühl 73 werkeln. Und das ist durchaus bildlich gemeint, denn Inneneinrichtung, Möbel – das alles entsteht derzeit in Eigenregie. „Wir finden Chemnitz kann ruhig noch ein paar mehr Cafés gebrauchen, und gerade auch am Brühl“, meint Jeanine, die gemeinsam mit Tina bisher in einem Bioladen arbeitete. Die Idee für ein Café reift schon lange in ihren Köpfen, als sich die Gelegenheit am Brühl ergibt, greifen sie zu. Im „Dreamers“ soll der Fokus ab 23. November einerseits auf gutem Kaffee liegen: Jeanine, die auf einer Reise durch Australien die Kaffeekultur und auch die Liebe zu dem Getränk für sich entdeckt hat, hat sich extra für das Café auf die Suche nach fairen Kaffeeröstungen gemacht. Andererseits wird auch Essen angeboten: „Wir werden alles selbst herstellen und uns vor allem auf regionale und frische Produkte konzentrieren“, erklärt Jeanine. Das umfasse süße sowie herzhafte Gerichte und auch ein ganztägiges Frühstücksangebot. Dabei soll weitestgehend auf Industriezucker verzichtet und auch vegane, glutenfreie und Rohkost-Produkte angeboten werden: „Allerdings nicht ausschließlich, es soll für jeden etwas dabei sein“, so die beiden. Und: „Wir wollen uns hier einfach ein gemütliches, schönes Café einrichten, in dem wir und vor allem unsere Gäste sich wohlfühlen.“

Am Brühl 32 hingegen steht ab November Ästhetik und Mode auf dem Plan. Denn dort entsteht gerade mit „The Ginger Club“ ein Concept Store für „schöne Dinge“, wie Inhaberin Daniela Anis selbst sagt. Die gelernte Schneiderin und Bekleidungstechnikerin arbeitete bisher bei einem Modelabel und wollte kurz vor ihrem 30. Geburtstag einfach nochmal einen ganz neuen Schritt wagen, erzählt sie. Ab Ende November soll es bei ihr vor allem Mode skandinavischer Labels geben, darunter Einzelstücke und schicke, aber gleichzeitig sportliche Kleidung für Frauen. „Gerade Freundinnen in meinem Alter haben oft Probleme, in Chemnitz Kleidung nach ihrem Geschmack zu finden“, erzählt sie. Diesem Wunsch wolle sie mit ihrer kleinen Boutique nachkommen. „The Ginger Club“ wird ab voraussichtlich Mitte November von Dienstag bis Freitag, 15 bis 19 Uhr und Samstag ganztägig öffnen. „Auch einen Onlineshop könnte ich mir gut vorstellen. Aber erst einmal möchte ich schauen wie es angenommen wird“, blickt Daniela – die mit dem Namen ihres Ladens übrigens natürlich auf ihre Haarfarbe anspielt – in die Zukunft.

Text: Lisa Kühnert Fotos: Stephanie Barth, Michael Chlebusch