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Skaten für jeden

Ein Portrait von Til Augustin

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Til Augustin wurde mit dem kaudalen Regressionssyndrom geboren und sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl. Trotzdem hat er sich Skaten zum Hobby gemacht und ist damit sehr erfolgreich.

An dem Tag, an dem ich Til treffe, ist strahlend blauer Himmel, es scheint die Sonne und es ist Feiertag. Ich habe mich mit dem 15-jährigen im Skatepark verabredet. Schon von weitem tönt mir Musik entgegen, Jugendliche sitzen in Grüppchen auf den umliegenden Wiesen und reden, essen, sonnen sich. Til sieht mich schon eher als ich ihn und kommt mit seinem Rollstuhl zu mir rüber gerollt.
Mit einem breiten Lächeln begrüßt er mich. Er war kurz zuvor am Skaten und hat noch seine Knie- und Ellenbogenschoner an. Den Helm hat er abgesetzt. Sein Arm ist geziert von bunten Bändern, teilweise von Skatecontests, teilweise von Festivals. Normalerweise ist Til zu dieser Zeit in der Schule. Doch heute nutzt er den Tag zum Skaten. Wheelchair-Skaten ist eine noch recht junge Sportart, die noch nicht viele Menschen betreiben. Aus Angst, vermutet Til, aber gegen die Angst würde nur Probieren und nicht zu viel Nachdenken helfen. Das einzige, wovor er richtig Angst habe, sind Spritzen.

Letztes Jahr wurde Til bei einer Orthopädiemesse in Leipzig auf den Wheelchair Motocross Sport aufmerksam. Er trainierte daraufhin ganze vier Wochen in der Chemnitzer Skatehalle – und wurde prompt Deutscher Meister. Im Mai diesen Jahres hat er den Titel in der Ü16-Kategorie verteidigt. Doch er will noch besser werden, denn im September findet die Weltmeisterschaft in Deutschland statt. Til tritt selbstverständlich an.
Dabei ist ist gar nicht so einfach, dieses Hobby zu finanzieren. Die Skaterollstühle sind sehr teuer, erklärt Til, weshalb er versucht, sein Hobby über Spenden zu finanzieren. Seit einem halben Jahr sammelt er schon, um endlich bei Contests im eigenen Sportrollstuhl antreten zu können. Ein Großteil ist schon über lokale Geschäfte zusammengekommen. Auf dem Spendenportal „leetchi“ sucht Til noch nach weiteren Sponsoren. Bis zur Weltmeisterschaft im September hofft er, die Summe zusammen zu haben. Für die Zeit danach hat er noch einen größeren Traum: Til will einen Roadtrip durch Europa, Israel und die USA machen. Da sollen die Skatespots nämlich gut sein, sagt er.
Treffen kann man Til entweder in der Skatehalle Druckbude oder im Konkordia Park, wo er auch zum Skatecontest „Bring Da Truckaz“ am 17. August eine kleine Show fahren wird.

Spenden für Tils Skaterollstuhl können dahin gehen:


Text [&] Foto: Svenja Jäger

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