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Leben auf dem Catwalk

Glamnitz lädt zum Glitzern ein

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Sonja und Horst setzen mit drei Veranstaltungen im neuen Jahr dem rissigen Chemnitz ein schimmerndes Glamnitz entgegen.

Chemnitz und Glamour. Es gab schon naheliegendere Assoziationen zur Stadt. Gerade deswegen wurde im Dezember im Theaterclub das Manifest für Glamnitz ausgerufen. "Glamnitz ist ein Upside-Down von Chemnitz", heißt es da. Beschrieben wird eine Stadt, die es nicht gibt, bis einer ruft "Tanzt!" und alles sind eingeladen, die Risse im Beton mit glitzerndem Gold zu füllen. Damit das kein theoretischer Prozess bleibt, wird an drei Terminen in 2019 zum ganz konkret Zusammenglamourn aufgerufen.

Sonja und Horst sind die Gastgeber dieser Veranstaltungen, beruflich arbeiten sie als Dominik und Seraina im Ensemble des Schauspielhauses. Die Travestie, das Queere sind kein Jux, sondern künstlerisches Mittel, das zum Einnehmen neuer Positionen einlädt. Verpackt in eine Mischung aus Late-Night-Talk, Performance und Party macht das Format seine erste Station am 12. Januar im Theaterclub des Schauspielhauses. Da geht's um "Rock'n'Roll" (und im Weiteren um Sex and Drugs, man erkennt ein Konzept). Eingeladen sind nicht nur Glamoursucher, sondern auch Glamourmacher. Die Gäste sollen dabei recht normale Menschen sein, die die Stadt auf ihre Art zu etwas besonderem machen zum Beispiel die Chemnitzer Synchroneisläufer oder Musiker Mert Güney, der da auch gleich die offizielle Glamnitzhymne ersinnen darf. Die Grenze zwischen Bühne und Publikum soll in Glamnitz zunehmend verschwinden, im Programm (Stichwort Karaoke für alle) ebenso wie in der Stadt. Denn, wenn die was nicht braucht, dann sind das teilnahmslose Zuschauer. So will sich die zweite Auflage unter dem Thema Drugs am 5. April dann auch auf eine performative Stadtführung zwischen Schauspielhaus und Nikola Tesla begeben und die Dritte (im Mai/Juni) direkt im Zentrum landen.

Glamnitz ist ein Angriff auf das Konservative, ist ein Sichentgegenstellen, wenn jemand, der sagt, er lebe in Chemnitz mitleidige Blicke erntet. Glamnitz ist das, was Sonja und Horst und ihre Gäste und wir alle uns aus dieser Stadt einfach selber machen. Oder wie es im Manifest heißt: „Wer Chemnitz nicht liebt, ist vielleicht realistisch. Wer Glamnitz nicht liebt, ist innerlich tot.“

Dran bleiben könnt ihr unter: facebook.de/Glamnitz oder instagram.com/glmntz oder auf Spotify mit der Glamnitz Playlist, die geht zum Beispiel prima zum Tanzen auf dem Rosenhof.

Text: Michael Chlebusch Foto: Nasser Hashemi

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