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Maker Faire in der Stadthalle

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Am 22. und 23. April findet in der Stadthalle die erste sächsische Maker Faire statt. Ein Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation soll es sein. Trotzdem hatten wir viele Fragezeichen über dem Kopf und haben einige davon bei den Verantwortlichen abgeladen. 371-Redakteur Felix Krieglstein sprach mit Lars Fassmann vom Branchenverband Kreatives[nbsp]Chemnitz, und Katrin Hoffmann, Geschäftsführerin des Industrieverein Sachsen 1828 e.V.

Lieber Lars Fassmann, was ist eine Maker Faire?
Die Maker Faire ist eine Erfinder- und Bastlermesse, bei der es um moderne Technologien geht.
Beispiele dafür sind Mikrocomputer, Roboter, Flugdrohnen und elektrische Steuerungen. Außerdem spielt der 3D-Druck eine große Rolle. Interessant sind für uns neue Produktionsverfahren, die es vor 10 bis 15 Jahren noch nicht gab oder schlichtweg für Bastler zu teuer waren. Diese neuen Verfahren erlauben es mit geringen Mitteln tolle Dinge tun bzw. herstellen zu können.

Klingt ziemlich hip und weltstädtisch. Warum hat sich der Verband der sächsischen Kreativwirtschaft für Chemnitz als ersten Austragungsort entschieden und nicht das hypzige Leipzig?
L.F.: Die Chemnitzer Designerin und Fotografin Mandy Knospe und ich sind vor etwa zwei Jahren zufällig auf das Format gestoßen und fanden es auf Anhieb sehr interessant. Das junge Publikum und die Atmosphäre, die von herkömmlichen Messen stark abwich, veranlassten uns die Maker Faire nach Sachsen zu holen. Wir haben mit „Kreatives Sachsen“ ein Netzwerk über Sachsen gespannt und uns gemeinsam geeinigt die Maker Faire in Chemnitz durchzuführen.

Wie viele und welche Maker werden da sein und was maken die so?
L.F.: Im April werden etwa 50 Aussteller und Maker vor Ort sein, von denen auch ein paar aus der Region Chemnitz stammen. Stellvertretend dafür lässt sich das Holzkombinat Chemnitz, Fortis Saxonia und TUC-Racing nennen. Fortis Saxonia ist eine studentische Projektgruppe, die ein effizientes, also ein energiesparendes Wasserstofffahrzeug baut. TUC-Racing ist ebenfalls ein Projekt der ortsansässigen TU Chemnitz. Sie stellen Elektro-Rennwagen her. Prinzipiell lässt sich sagen, dass in der Uni ein enormes Potential bezüglich neuer Produktentwicklungen steckt.

Mussten sie sehr um Teilnehmer buhlen oder hat man ihnen die Bude eingerannt?
L.F.: Viele Leute wollten von sich aus teilnehmen, während wir natürlich auch Leute ansprechen mussten, von denen wir überzeugt waren, dass sie gute Dinge machen. Da das Konzept der Maker Faire noch am Anfang steht, ist es erklärungsbedürftig und wir müssen aktiv auf Leute zugehen, um sie darauf aufmerksam zu machen.

Liebe Katrin Hoffmann, der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. ist Co-Veranstalter der Maker Faire. Warum?
K.H.: Grundsätzlich verfolgen wir zwei Ziele mit der Kooperation mit „Kreatives Chemnitz“.
Zum einen möchten wir frühzeitig Nachwuchs, also Kinder und Jugendliche, für Wissenschaft, Technik und Forschung begeistern. Außerdem möchten wir die Industrie und Kreativwirtschaft vor Ort miteinander verbinden, wofür diese Veranstaltung sehr gut geeignet ist. Es treffen hier Unternehmen und junge Maker aufeinander. Es wäre dabei beispielsweise möglich, dass private Maker und Start-up Unternehmen ins Gespräch kommen und aus einer gemeinsamen Idee etwas großes entstehen kann.

Ihr Verein, dass steckt schon im Name, steht für die lange Industrietradition in Sachsen. Mussten sie bei den Mitgliedern auch Überzeugungsarbeit leisten, dass Maker etwas Ernstzunehmendes sind?
K.H.: In einem gewissen Sinne schon, aber nicht deswegen, dass es etwas Ernstzunehmendes ist.
Natürlich mussten wir erst einmal vermitteln, was die Maker Faire überhaupt ist, da dieses Konzept hier komplett neu ist.

Was soll von der Maker Faire bleiben, wenn die zwei bunten Tage in der Stadthalle vorbei sind?
K.H.: Die Beschäftigung mit Technik soll wieder eine größere Rolle im Alltag der Kinder und Jugendlichen spielen. Die Maker Faire dieses Jahr soll keine einmalige Veranstaltung bleiben, sondern wir möchten sie nächstes Jahr in Chemnitz gerne weiterführen. Wir als Industrieverein planen eine mobile Zeltkonstruktion hier in Chemnitz zu errichten, die für einen gewissen Zeitraum als Design- und Kreativzentrum genutzt werden soll. In diesem Rahmen stellen Unternehmen neue Technologien vor, um so die Fachkräfte von morgen zu akquirieren.
L.F.: Das Bewusstsein, dass es Leute gibt, die außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung großartige Dinge tun. Außerdem möchten wir die traditionelle Industrie und junge Erfinder zusammenbringen, da in dieser Kombination interessante Synergien entstehen können. Dabei möchten wir natürlich auch den künstlerischen Aspekt nicht aus den Augen verlieren, da die Sachen auch einen revolutionären Anspruch haben. Die Realität folgt ja bekanntlich der Kunst.

Vielen Dank für das Gespräch.

Text: Felix Krieglstein

22. [&] 23.04. / 10:00 / Stadthalle[nbsp]

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