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Hardcore und Miss Marpel

Murder She Said veröffentlichen 1. Album

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Die gute Madame Rutherford gilt unbestritten als die bekannteste und beste Verkörperung der schrulligen Hobbydetektivin Miss Marple. Der englische Originaltitel des Krimiklassikers „16 Uhr 50 ab Paddington“ heisst „Murder She Said“.

Murder She Said hingegen haben den Zug, als die wohl unverwechselbarste Hardcoreband aus Chemnitz zu gelten - gerade weil sie diesem Genre in seiner älteren Spielart nur wenig neue Nuancen hinzufügen. Energiegeladen, ohne störende Crossover-Einflüsse, gerade nach vorne und mit einer wohl dosierten Anzahl an Melodieelementen überzeugen die 13 Songs auf „Kill Your Darlings“ zwischen Hardcore/Skatpunk/Melodic-Core als ein kompaktes Paket mit Mitsinggarantie „Unsere erste Probe hatten wir im September 2011 und was soll ich sagen: fähigere Musiker machen bestimmt andere Musik. Je größer das Können, je größer wird wohl die Breite an Musik, die man bedienen will“, erzählt Roy, ein Gitarrist der Band, mit einem verschmitzten Lächeln auf die Frage warum man im Jahre 2014 immer noch eine musikalische Spielart ehemaliger amerikanischer Jugendkultur mit einer solchen Hingabe zelebriert.

Dabei reicht die bandinterne Altersspanne von 21 bis 31 Jahre. Es ist eben nicht mehr jener „Anti-Parent Culture Sound“ nach dem einst ebenfalls selbstironisch „Nation Of Ulysses“ singend gefragt haben. Und so sollte man Roy wohl auch nicht so ernst nehmen, denn eine gute priese Humor scheint eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft von Murder She Said zu sein. Deshalb fügt er hinzu: „Es ist einfach die Musik, die wir immer gerne gehört haben und zu der wir am meisten Spass haben auf der Bühne selbst abzugehen. Lustigerweise sitzen wir selbst dort, zwischen all den ernsten und richtig harten Hardcorebands eher zwischen den Stühlen. Für die einen sind wir zu soft, für die anderen wiederum zu hart, doch dadurch heben wir uns irgendwie ab. Diese unterschiedlichen Reaktionen hervorzurufen, ist etwas, das uns durchaus auch gefällt.“

Im Sommer 2012 begannen sie im Proberaum mit den Aufnahmen ihres Albums, das nach einem Mixfeinschliff und Mastering im Laroxstudio dieser Tage erscheint. Die selbstkritische Freude strahlt dabei aus ihren Augen und wird sich wohl in komplette Freude und Energie entladen, wenn sie am 8.02. in der Sanitätsstelle gemeinsam mit Outtakes und Sick Sinus zur Release laden. Wohin für sie die Reise als Band geht, wissen sie selbst nicht, aber spannender als zum wiederholten Male „16.50 Uhr ab Paddington“ zu schauen wird es wohl allemal. Ab und zu muss man halt auch mal seine Darlings um die Ecke bringen, um vor oder im Moshpit befreit abgehen zu können.

www.murdershesaidmusic.com

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Erschienen im 371 Stadtmagazin 02/14

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