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Sich regen bringt sägen

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Das Hobby zum Beruf machen. Tschüss Lohnarbeit. Bye Bye Chef. Davon träumen viele. Lukas Rex hat sich den Traum erfüllt.

Stopp: Genau genommen hat das mit der Lohnarbeit und dem Chef noch nicht ganz abgehakt. Halbtags arbeitet er als Pädagoge in einem Jugendclub, was ihm nach eigener Aussage auch Spaß macht, aber seine wahre Leidenschaft gilt dem Holz. Altem Holz besonders. Daraus sägt, schleift, schraubt und klebt der 28-Jährige große und kleine Möbelunikate. Gerade eben hat er ein kleines, weißes Puppenbett gebaut, als Wiege zum hin- und herschaukeln und zwei Schubladen drin für die Puppenkleider. Süß. Eine Mutter, die er im Jugendclub kennenlernte, hat das Bettchen für ihre Tochter bestellt.

So läuft es meistens. Freunde von Freunden, Bekannte und deren Bekannte fragen bei Lukas nach den Dingen, die man nirgends kaufen kann. Ein Kinderbett in VW-Bulli-Form, eine TV-Bank aus alten Ölfässern und dicken Brettern, ein Schränkchen für die Nische, in die nichts aus dem Möbelhaus passt – all so was kann Lukas bauen. Dabei ist er kein gelernter Tischler oder so. „Ich hab aber schon immer gern mit Holz gebastelt“, erklärt der gebürtige Erzgebirgler. „Während des Studiums hab ich dann bei Tischlern und in einer Zimmerei gejobbt. Nach und nach haben mich immer mehr Bekannte angesprochen, ob ich ihnen nicht dies oder jenes bauen könnte. So wurde es immer größer und im letzten Herbst habe ich dann den Schritt zur eigenen Werkstatt gewagt.“

Ausgestattet mit einem Gründerkredit, viel altem Holz und jede Menge Elan hat sich Lukas eine kleine Werkstatt am Fuße des Kaßbergs eingerichtet. Neben dem Erfüllen von unikaten Möbelwünschen verdient er dort sein Geld mit dem Restaurieren alter Holzmöbel. Am liebsten würde er aber noch mehr Zeit für seine eigenen Ideen haben. „Ich baue gerade meine Küche. Da will ich alte Tischtennisplatten verarbeiten“, beschreibt er eins seiner Vorhaben. Dann holt er so eine Art Feuerwehrschlauchanschluß aus einer Ecke und beschreibt, wie daraus eine Lampe entstehen soll. Alte Dinge nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie zu neuen, schönen Möbeln zu verarbeiten, ist ihm wichtig. Dabei will er möglichst nicht in Routinen verfallen. Stichwort Puppenbett. Könnte ein Renner werden, doch Lukas wehrt ab: „Wenn ich das jetzt noch zwei-, dreimal bauen müsste, würde es mich langweilen.“ Lukas Rex sucht neue Herausforderungen - wer eine hat, kann ihn gern anrufen. Dann kann er das mit der Lohnarbeit bald gänzlich abhaken.

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Text [&] Foto: Lars Neuenfeld


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