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Zum Klebenbleiben

Stellar Cellar: Ein Porträt

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Stellar Cellar müssen das Rad nicht unbedingt neu erfinden, da sind sie sich einig. Sie wollen etwas loswerden, indem sie der Musik eine eigene Note geben, Stimmungen in Töne umwandeln.

Im Trailer zu ihrer ersten EP„Honeypot” fliegen alte Vinylplatten frei wie Vögel in den Himmel. Das Chemnitzer Trio möchte Emotionen aus uns herausholen und befreien, doch ist es auch ein Schmankerl, an dem man kleben bleibt, denn der Name des Albums ist angelehnt an sogenannte Honeypots: Von Hackern gelegte Fallen, um ganze Onlinesysteme lahm zu legen. Da gibt es viel Interpretationsspielraum: „Wenn man manche Liebeslieder auf dem Album hört, kann man es so drehen, dass wir jemandem auf den Leim gegangen sind,” sagt Sängerin Roxy, „Andererseits ist es ein Potpourri von Musik, die gut klingt, die was anlockt”.[nbsp] Da ist für Süßmäuler jeder Art etwas dabei: Zwischen „PunkSong” und „Magma”, die die Gesellschaft aggressiv und steampunkig für ihre Maßlosigkeit kritisieren, stößt man auf Lieder, die mit süßen, melancholischen Harmonien von gebrochenen Herzen erzählen. Hört man ihre Musik, wird man, wie die Platten aus dem Video, wahlweise gnadenlos in die harte Wirklichkeit gepfeffert oder schwebt auf Roxy's rauchiger Stimme aus seinem Käfig heraus in Sphären zwischen den Genrewelten. Diese Gegensätze spiegeln sich auch im Namen der Band; für sie sei unser Planet ein Sternen-Keller, es gebe immer zwei Extreme, mit denen man klarkommen muss, erklärt Roxy.

Aus ihrer Feder, mit der sie schon 2017 für zwei Freunde Musik schrieb, stammen die musikalischen Gerüste für die sieben Lieder auf der EP. Nachdem sich die erste Stellar Cellar Konstellation trennte, ergriff Dani, den Roxy schon lange kannte, seine Chance und bot ihr seine schlagzeugerischen Künste an, genau so wie sein Kumpel und Bassist Chris. Seitdem grungen und punken die drei zusammen, und tatsächlich, stellt Chris fest, finden die Jungs eigentlich alles, was Roxy an Riffs und Songstrukturen mitbringt, geil und umsetzenswert. Dann werde gerödelt, jeder bringe mit seinem Instrument seine Stimmungen und Ideen ein, und wenn dann ein Auftritt anstehe und es eng werde, müsse ein Text her. Unter Druck entstehen eben Diamanten.

Dieses Schmuckstück stellten sie am 13. April dem vollen, energiegeladenen aaltra zur Record Release Party vor, auch wenn es Honeypot schon vorher auf Spotify zu hören gab, weil sie es einfach nicht abwarten konnten. Auf die Frage, was zur Platte zu sagen ist, grinste Chris nur, sagte: „Ist sehr gut.”, und daraufhin versorgten sich gleich neu gewonnene Fans mit rund 20 Platten. Erwerbt das Genussmittel auf deezer, Spotify, Soundcloud und Amazon oder am besten persönlich beim nächsten Konzert.

Text: Tabea Hallmann Foto: Anne Pfabe

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