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Junges Gemüse

Chemnitzer Studenten entdecken das Gärtnern

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TU-Studenten legen einen Permakulturgarten auf dem Campus an. Das Gelände dazu fanden sie bereits letztes Jahr und im Herbst ernteten sie erste Kartoffeln. Wir wollten wissen, wie es dieses Jahr weitergeht und sprachen mit Sebastian Ködel von der NATUC.

Ein Garten kann ein Ort des Lernens sein. Schon die Schule des Epikur etwa war ein Garten. Hier wurde keine Theorie gelehrt, sondern das Streben nach Glück sollte im täglichen Leben praktisch umgesetzt werden. An der hiesigen Uni kann man zwar nicht mehr Philosophie studieren, aber vielleicht bald als Ausgleich zum Uni-Alltag ein wenig gärtnern. Denn das Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit des StuRa, genannt NATUC, legt vorm Wohnheim Vettersstraße 52 einen Permakulturgarten an.

Die Idee kam durch einen Gaststudenten aus Philadelphia, der von einem ähnlichen Projekt an der University of Massachusettes berichtete, erzählt Physik-Student Sebastian Ködel. Das Konzept zielt darauf, statt Monokulturen naturnahe, nachhaltige und widerstandsfähige Kreisläufe zu schaffen. Das EU-Bio-Siegel aber verbietet Monokulturen grundsätzlich nicht. Sebastian erklärt: „Es ist noch einen Schritt weiter als Bio-Anbau: Man versucht, Pflanzen nebeneinander anzubauen, die sich gegenseitig ergänzen, etwa weil sie verschiedene Nährstoffe aus dem Boden ziehen oder Schädlinge fernhalten.“

Ein fernes Ziel ist die teilweise Versorgung der Mensa. In Massachusettes wird das bereits gemacht. Die NATUC möchte aber auch Studierende für Gartenbau und Landwirtschaft sensibilisieren. Daher ist der Garten ein offenes Gemeinschaftsprojekt: Jede/r darf mitmachen und das Team der NATUC freut sich über helfende Hände. „Schließlich bekommen wir auch Gelder vom Studentenwerk und vom StuRa, also darf sich jeder aus der Studentenschaft einbringen“, so Sebastian. Aber auch Nicht-Studierende, fügt er noch hinzu.

In den nächsten Wochen muss nun aus dem dürren Rasen vor dem Wohnheim ein fruchtbarer Boden werden. 2012 fehlten dazu noch Gelder, doch nun kann's los gehen: Beim „Schichtmulchen“ wird der Rasen zunächst mit Pappe bedeckt. Darauf kommen Schichten mit Kompost, Muttererde und Stroh. Bis ein guter Boden daraus wird, dauert es dann ein halbes Jahr. Auf den frisch gemulchten 50 bis 60 Quadratmetern werden aber bereits Kartoffeln angebaut. Geplant ist außerdem eine Kräuterspirale: ein Kräuterbeet in Form eines spiraligen Turmes.

Bald sollte man also aufpassen, auf dem Campus nicht durchs Gemüsebeet zu trampeln. Denn da der Garten ja offen für Interessierte ist, wird er auch nicht umzäunt: „Das ist uns viel zu Schrebergarten-mäßig“, sagt Sebastian.

http://permakulturtuchemnitz.wordpress.com/
https://www.facebook.com/natuc.im.buch

Text: Nils Martin Foto: Michael Chlebusch, privat

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Erschienen im 371 Stadtmagazin 05/13

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