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Ecken und Enden: Am Haifischmaul

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In zehn (oder mehr) aufeinander folgenden Ausgaben wollen wir 100 Geschichten über Chemnitz erzählen. Dabei richten wir unseren Blick auf Mikroareale, und zwar von den Orten aus, die das 371 sowieso fokussiert: den Orten der Kultur und der Zerstreuung.

Sei es nicht zuletzt das CAB, der jüngste Neuzugang des Kulturkaufhauses oder das unermüdliche Atomino, das seit letztem Jahr in den Kellern des Tietz residiert. Von diesem Ort der Zerstreuung beginnend, bietet sich, vorbei an den Haifischmäulern, ein interessanter Blick hinein ins funktionale Herz der Stadt.

Streng und futuristisch markieren zwei geschützte Einfahrten zu den Parkdecks der gläsernen Einkaufsvitrine „Galeria Kaufhof“ die Grenze und den Übergang zur Innenstadt und ihren zentralen Umsteigemöglichkeiten. Dabei muss man die Zentralhaltestelle, die Galeria Kaufhof und jene Einfahrten als ein Gesamtensemble betrachten, da sie alle von ein und denselben Architekten entworfen worden sind. Nicht wenige erinnern diese Einfahrten an überdimensionale Haifischmäuler, welche einen verschlucken, um dann später in einen Irrgarten aus Reflexionen, geworfen von großflächigen Glaswänden, entlassen zu werden. Ein seltsamer Ort fürwahr. Nimmt man nicht das Auto, sondern die öffentlichen Verkehrsmittel, merkt man schnell: An der Zentralhaltestelle trifft man sich nicht zum Anschluss, sondern zum Rendezvous. Aber ein Stelldichein an der Zentralhaltestelle? Eine lockere Verabredung auf einen Kaffee in entspannter Atmosphäre? Ein Gang über die Zentralhaltestelle gleicht Berichten zu Folge eher einem Speeddating. Schnell hin. Erledigen, was zu erledigen ist, und weg. Aber ist dies der angemessene Umgang mit dem Herz der Stadt? Oder ist dieses Areal einfach niemandem je so richtig ans Herz gewachsen? Fünf Redakteure und Redakteurinnen des 371 wagten den Versuch und verabredeten sich am Haifischmaul zwischen unsichtbaren Engeln, Bubble Tea, Fashion-Check, seltsamen Überbleibseln längst verschütteter Unterführungen, schlechtem Atem und Feinrippbuxen in XXL.

Text: Rene Szymanski, Foto: Maik Irmscher


Beate trifft auf Überbleibsel
Das Naturkundemuseum im Tietz wirbt gerade für eine neue Sonderausstellung. Im Mittelpunkt steht der wohl älteste Fisch der Welt.

Johannes Trinkt Bubble Tea à la Karl Marx Stadt
Abgase, Dreck, Schweiß, Hitze, Motoren, Lärm - kein Grün, kein Schatten und kein Schutz vor den Gewalten der City in Sicht.

Jan und die Kunst des Unsichtbaren
Oft wird behauptet, im Chemnitzer Stadtzentrum gäbe es zu wenig Kunst im öffentlichen Raum. Die zahlreich vorhandene, chronisch unterschätzte "unsichtbare Kunst" wird bei diesen Klagen stets außer Acht gelassen.

Nina macht den Fashion-Check
Ich bin auf der ständigen Jagd nach neuen Trends und Must-Haves. Wo, wenn nicht an der Chemnitzer Zentralhaltestelle, kann ich diese besser aufspüren?

Johanna und der schlechte Atem
Gefahr ist keine Frage der Dunkelheit. Und auch keine der Uhrzeit. Gefahr ist das mulmige Gefühl, das man seit einiger Zeit schon an der Zenti hat.

Michael und die Marktwirtschaft
Der Chemnitzer Markt steht im Mittelpunkt. Geographisch sowieso, auch manchmal auf dem Weg von A nach B und ganz oft medial. Man erinnere sich nur an zahlreiche Lokalpossen rund um den Markt:

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