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Chemnitz ab 18

Teil 2: Party in Dessous

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Chemnitz ab 18 – eigentlich ein blöder Titel für eine Serie über das weite Feld käuflicher Erotik. Aber egal, von nun an blickt 371-Autor Michael Chlebusch regelmäßig unter Bettdecken, weicht S/M-Peitschen aus oder genießt einfach den Blick auf halbnacktes Fleisch.

Simone und Sven betreiben Chemnitz‘ einzigen Swingerclub. In der Swingerszene sei es üblich, sich nur beim Vornamen zu kennen, erzählen die beiden. Seit fünf Jahren betreibt das Paar nun schon den Club an der Zwickauer Straße 268 und hat in dieser Zeit schon viele Vornamen kennen gelernt. Bei ihnen seien schon Beziehungen entstanden und auch Arbeitsverhältnisse geschlossen worden. Bei ihnen kommen Menschen verschiedenen Schlags zusammen; ob Rechtsanwalt oder arbeitsuchend, ob jung oder alt, ob männlich, weiblich oder irgendwo dazwischen. Sie haben jedoch eines gemeinsam: sie sind aufgeschlossen und haben Freude an Gesellschaft. Dass das ganz unverfänglich gemeint ist, betont Sven mit der ihm innewohnenden rheinländischen Leichtigkeit.

Das Number One de Saxx sei schließlich und entgegen landläufiger Meinung kein Rotlichtbetrieb. Vielmehr versteht sich die Einrichtung als eine Clubgastro mit Möglichkeiten. Im Eintritt enthalten sind Sauna, Getränke und Essen, wer glaubt ein Recht auf mehr zu kaufen, wird gar nicht erst rein gelassen. Wenn sich bei den Partys mit den luftig gekleideten Gästen jedoch mehr ergibt, können diese selbstverständlich auch die Separees aufsuchen, die für Neigungen aller Art geeignet sind. Jedoch: ob, wie und mit wem hier was passiert, das ist jedem selbst überlassen. Das erklären die beiden Betreiber neuen und unerfahrenen Clubgästen auch im Vorfeld. Ein Nein müsse immer drin sein, auch persönlich und innerhalb von Paaren. „Man muss sich immer selbst fragen, wie weit gehe ich, wie tolerant bin ich“, weiß Sven.

Für alle, die etwas Abwechslung in ihr Leben bringen wollen, sei der Club eine echte Freizeitalternative. Er ist der einzige seiner Art in Chemnitz und nach einem frustrierenden Singletanz käme manche Frau gern einmal dorthin. „Wo bekommt man schon eine günstige All-Inclusive-Party in gehobenem Ambiente?“, fragt Sven. „Wo kann ich als Frau schon meine schönen Dessous zeigen?“, fragt Simone. Das Number One de Saxx sei ein Geheimtipp, der sich vor allem durch Internet, Empfehlung von Stammgästen und Anzeigen in lokalen Zeitungen herumspricht. Natürlich habe man da gute und schlechte Tage, aber selbst in Zeiten der Krise gestatten es sich Simone und Sven von einem weiteren Club in der Stadt zu träumen. Das wäre dann ihr drittes Unternehmen. Denn neben dem Club betreiben sie auch einen ganz normalen mittelständischen Betrieb. Einige Kunden seien daher Kunden in beiden Geschäften. Doch natürlich werde das mit der gebotenen Verschwiegenheit behandelt.

Foto: photocase.de/MMchen

Erschienen im 371 Stadtmagazin 05/10

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