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Es werde Licht

Neuer Club am Sonnenberg

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Nachwuchs im Nachtleben. Mit dem Nikola Tesla auf der Zietenstraße, bekommt Chemnitz einen neuen Nachtclub.

Die letzten Jahre waren nicht unbedingt die glorreichsten für die Chemnitzer Nachtclublandschaft. Anstatt sich auf das Tages- bzw. Nachtgeschäft konzentrieren zu können, kämpften einige Club-Betreiber gegen protestierende Bürgerinitiativen, schwebenden Zivilverfahren und zu verlegenden Straßenbahnschienen, mehr oder weniger erfolgreich an. Umso erfreulicher ist es ausnahmsweise mal nicht über die drohende oder endgültige Schließung eines weiteren Etablissements[nbsp] zu berichten. Denn die kleine aber feine Familie des Chemnitzer Nachtlebens, freut sich über Nachwuchs. In die alte Sparkassenhalle an der Zietenstraße, über dessen Tresen vor nicht allzu langer Zeit noch zu verpfändendes Hab und Gut ging, wird ab dem 19. September neues Leben ziehen.

Henry Rettig, auch bekannt als Sir Henry, aktives Atomino-Vereinsmitglied und Initiator der Veranstaltungsreihe „British Invasion“, ist sich des Risikos durchaus bewusst, inmitten dieser, milde ausgedrückt, schwierigen aktuellen Geisteshaltung der Stadt Chemnitz und seiner Anwohner einen Club zu eröffnen. „Angst habe ich keine, eher großen Respekt. Ich bin mir auch relativ sicher, dass es irgendwann mal Ärger geben kann, aber ich bin auch überzeugt davon, dass es kontrollierbar sein wird. Und ich denke vor allem, dass es Chemnitz gut tut.“ so Rettig. Programmatisch will er kaum Grenzen in seinem neuen Club Nikola Tesla ziehen. In die Karten schauen lassen will sich Sir Henry aber auch noch nicht. Livemusik und Partys seien in Planung und in Gedanken ist das „Tesla“ schon breit aufgestellt.

Auf den ersten Blick ist der Anfang der Zietenstraße nicht unbedingt ein florierendes Epizentrum des Nachtlebens. Mit dem gegenüber gelegenem Lokomov steht Rettig in regem Kontakt, doch oberflächlich betrachtet regiert hier in unmittelbarer Umgebung der Leerstand. „Anfangs habe ich auch gedacht hier wäre alles tot. Aber der Schein trügt. Hier ist alles voller Studentenwohnungen. Bevor ich mich für den Raum hier entschieden habe, bin ich ca. 100 Mal mit dem Fahrrad auf und ab gefahren. Ich bin der Meinung hier könnte was passieren“ erzählt der frisch gebackene Clubbesitzer. Laut seiner Aussage, befände sich auf dem Sonnenberg größeres Potenzial als auf dem viel besungenen Brühl. Genügend Freiraum und entsprechende Rahmenbedingungen sind dann scheinbar doch hilfreicher als halbgare Konzepte vom Reißbrett.

Text: Florian Harlass Foto: Phillip Fröhlich

Erschienen im 371 Stadtmagazin 09/14

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