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Michael und die Problemkatzen

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Die Manule machen, was alle Katzen gerne machen. Irgendwo in einer Kiste liegen und so tun, als wäre die Welt da draußen gar nicht da. Manule, das sollte man wissen, sind sowas wie das Wombat unter den Katzen, graue Fellkugeln aus Zentralasien und eine der flauschigsten Attraktionen des Chemnitzer Tierparks.

Wenn man sie zu Gesicht bekommt. Vielleicht machen die Manule da etwas richtig, denn das Rampenlicht, das man als Chemnitzer Tierparktier abbekommt, ist oft ziemlich trüb. Vorweg: Kamele und Affen gibt es da auch. Aber wahrscheinlich gilt für Tierparks das gleiche wie für Youtubevideos: Sobald Katzen im Spiel sind, ist die Aufmerksamkeit gesichert. Vor allem das inoffizielle Maskottchen des Chemnitzer Parks ist ein Dauerbrenner. Löwe Malik. Der chronisch nierenkranke Kater erreichte den Zenit seines Ruhms vor gut sechs Jahren, als es um seine Krankheit besonders schlimm stand. Da titelte die „Bild“ schon „Löwe verhungert im Chemnitzer Zoo“ und die Pressestelle der Stadt Chemnitz sah sich veranlasst, täglich die Blutwerte des Tieres zu versenden. Nun ist Malik dennoch 12 Jahre alt und durchaus lebendig. Was einen Niederländer, der nie in Chemnitz war, jedoch nicht davon abhielt, die Auswilderung des medikamentenbedürftigen Löwen per Petition zu fordern. Beinahe 190.000 Tierfreunde aus Frankreich, Großbritannien, Russland haben unterzeichnet. Und die „Bild“ hat mit „Deutschlands traurigster Löwe“ nochmal nachgelegt. Die verfilzte Mähne war es, die das Unglück des Tiers verriet. Nach der Auswilderung gehören Kamm und Tablettendöschen zu seinen täglichen Begleitern. Zu spät käme die Freiluftkur für seine Gefährtin, die im Februar einer Gebärmutterkrankheit erlag. Und nun auch noch Tigerin Taiga. Die ist im Oktober euphemistisch „verstorben“. Im Pressesprech heißt das, dass die 19 Jahre alte Katze schlimmen Krebs hatte und eingeschläfert werden musste. Die Wortwahl zeigt: Das Thema ist sensibel und sehr emotional. Während sich die einen um das Wohl der Tiere sorgen, befürchten andere den Niedergang des Chemnitzer Tierparks ohne Großkatzen. Löwe, Leopard und Co. hätten bestimmt etwas dazu zu sagen. Machen sie aber nicht. Die Katze an sich schweigt für gewöhnlich und der Mensch denkt sich seinen Teil.


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