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Das Starlight schließt

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Am 18. Februar schließt das Starlight. Lars Neuenfeld sprach mit den beiden Betreibern Sascha Lange und Robert Lorenz über die Gründe.

Nach sechs Jahren Starlight steigt ihr überraschend aus. Warum?
Robert: So überraschend war es für uns ja nicht. Wir tragen uns schon seit über einem Jahr mit dem Gedanken. Neben dem Starlight waren wir ja auch Betreiber des Kongresszentrums Forum und veranstalten seit 15 Jahren die Fiesta-Partys. Die Frage war für uns, für was wir lieber unsere Zeit und Energie aufwenden.
Sascha: Der Betrieb einer Diskothek ist eben auch mit einer gewissen Monotonie verbunden und auf die hatten wir einfach keine Lust mehr. Wir haben in den sechs Jahren festgestellt, dass es uns einfach mehr Spaß macht, unsere Energie gezielt in einzelne Partys zu investieren. Wir haben immer einen hohen Anspruch an unsere Partys angelegt und der lässt sich bei ein oder zwei Events im Monat für uns befriedigender umsetzen als bei über 100 Club- und Discoevents im Jahr.

Wolltet ihr eigentlich schon immer einen Club betreiben?
Robert: Ich eigentlich nicht. Aber als das Objekt im Terminal 3 damals angeboten wurde, war das einfach spannend.
Sascha: Bei mir war das anders. Es gibt da so ein Schlüsselerlebnis: Als Kind war ich mal mit meinen Eltern im Chemnitzer Hof essen. Ich musste auf Toilette und dazu musste man damals an der sehr schicken Hofbar im Keller vorbei. Ich habe da reingeschaut und es hat mich umgehauen. Eine Nachtbar, Barkeeper, bunte Lichter – von da an wollte ich immer so etwas haben. Ich hab sogar im elterlichen Keller mit bunten Lichtern meine erste kleine Bar gebaut.

Auch das Forum ist geschlossen. Warum?
Robert: Das Gebäude wird irgendwann abgerissen und unser Mietvertrag wurde deshalb schlicht nicht verlängert.

Was habt ihr nun vor?
Robert: Wir haben natürlich neue Projekte in Planung. Es ist ja schon so, dass auch alle Mitarbeiter Bock aufs Vorbereiten und Durchführen von Partys haben. Das geht beim Booking los und hört beim Auskehren mittags, halb eins auf. Eine feste Location mit ein bis drei Veranstaltungstagen pro Woche wird es aber nicht geben.

Die demografische Entwicklung in Chemnitz ist für Clubs wie das Starlight sicher schwierig. Immerhin gibt es nur noch halb soviel Jugendliche wie vor zehn Jahren. War das auch ein Grund für eure Entscheidung?
Sascha: Nicht direkt. Aber diese Entwicklung bedeutet, dass du deine Angebote wesentlich breiter aufstellen musst. In einer festen Diskothek ist das schwierig. Bei unseren Fiesta- oder Forumpartys war es hingegen schon immer so, dass 18-jährige das genauso geil fanden wie 35-jährige. Und die haben sich nie daran gestört, auf der gleichen Party zu sein. Insofern hat das im Hinterkopf sicher eine Rolle gespielt.

Gibt es schon einen Nachfolger fürs Starlight?
Robert: Da halten wir uns raus. Aber es wird sich sicher jemand finden, der mit einem neuen Konzept und unter neuem Name an diesem Standort etwas anbieten wird. Damit haben wir aber nichts zu tun. Das Starlight jedenfalls ist ab dem 18. Februar Geschichte. Ich will die Gelegenheit aber auch mal nutzen, unseren Starlight-Gästen für sechs tolle Jahre zu danken. Wir haben schöne Partys gefeiert. Ganz so leicht, wie es hier vielleicht klingt, ist dieses Loslassen für uns auch nicht. Aber es wird eine schöne Erinnerung bleiben.

Anmerkung der Redaktion: Nach 371-Informationen steht für das Objekt schon ein neuer Betreiber mit neuem Konzept in den Startlöchern, der, wenn alles gut geht, bereits am 2. März eröffnen wird. Hier das Update vom 26.1.2012

Foto: Leu

Erschienen im 371 Stadtmagazin 02/12

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