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Eigentlich ganz einfach

Filmemachen in Chemnitz

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Kurzfilme von Chemnitzer Filmemachern sind immer häufiger auf großen Filmfestivals präsent. Auch David Hoffmann strebt dort hin.

Kürzlich gewann eine Produktion der Chemnitzer Filmwerkstatt den deutschen Kurzfilmpreis. Zur Kurzfilmnacht im Clubkino Siegmar am 21.Dezember gibt es neben dem Siegerfilm „short film“ von Olaf Held auch sechs Premieren zu sehen, allein drei davon vom Chemnitzer Regisseur und Drehbuchautor David Hoffmann.

Wir haben den ruhigen, sympathischen Mittdreißiger im Tietz getroffen: Ein schöner Ort zum Drehbuchschreiben, meinte David. Während seines Studiums der Medienkommunikation an der TU Chemnitz, welches er 2006 abschloss, setzte er sich zum Schreiben z.B. gerne ins Foyer der Mensa. Zu Hause kann er nicht gut schreiben, er sucht da lieber öffentliche Orte auf.

Interesse am Medium Film und gute Ideen hatte er schon lange. Daher wechselte der gebürtige Karl-Marx-Städter vom IT-Studium zur Medienkommunikation. Viele seiner frühen Arbeiten blieben nur Fragmente und erreichten nie die Stufe eines fertigen Drehbuches. 2002 kam er zur Chemnitzer Filmwerkstatt und „von da an war der Weg quasi geebnet“, wie er sagt. Überrascht war er von der Aufgeschlossenheit und dem Entgegenkommen der Filmemacher und merkte, dass es eigentlich ganz einfach ist, eine Idee filmisch umzusetzen. Seitdem sind zwei Kurzfilme entstanden. Der zweite, „Nachgehakt spezial – 20 Jahre verschollen im All“, entstand für das Filmwerkstatt-Jubiläum 2011. Die amüsante Doku-Fiction schaffte es im Folgejahr sogar zum wichtigsten deutschen Kurzfilmfestival, den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen.

Bald ist Premiere seiner neuen Filme. David hat noch viel zu tun, denn alle drei stecken mitten in der Postproduktion. Ganz unterschiedlich sind sie, aber meist mit einer Prise Humor gewürzt. „Herr Tod von nebenan“ z.B. ist eine Komödie um den Sensenmann und seinen „Berufsalltag“ mit Spannung, Witz und sogar einer Choreografie. Daneben gibt es von David am 21. Dezember noch „Lost Memory“ und „Laura“ zu sehen. Letzterer ist das fiktive Interview mit besorgten Eltern, die Probleme mit Tochter Laura haben. „Lost Memory“ geht nur 3 Minuten und hat einen recht aufwendigen Spezialeffekt, an dem noch bis zur Premiere gewerkelt wird.

Um seine Brötchen zu kaufen, hat David einen Bürojob, doch Filmemachen ist seine eigentliche Leidenschaft. Auftragswerke statt eigene Ideen umzusetzen, kann er sich nicht vorstellen. Aber vielleicht schafft es eines seiner neuen Werke auch wieder ins Programm eines großen Festivals.

Text: Nils Martin Foto: Michael Chlebusch


Erschienen im Heft 12/13

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