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Frauen und Technik

Mehr Mut für MINT

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Naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen mangelt es akut an Frauen. Das ist ein Problem, vor allem weil es so schwer ist etwas dagegen zu tun – dabei gibt die TU Chemnitz wirklich ihr Bestes.

Männer in die Technik, Frauen in den Service: Das weiß nicht nur jeder, dass wird vorsichtshalber auch in den meisten Werbespots so dargestellt. Aber abseits dieser Stereotypen gibt es auch knallharte Fakten zu den Benachteiligungen von Frauen in technischen Berufen: Einer Studie der DGB zufolge verdienen Männer deutlich mehr, Frauen werden häufiger in Teilzeit angestellt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist meistens auch eher schwierig bis unmöglich. Klar, dass Frauen auf sowas von Vornherein keine Lust haben.
Dabei ist die Technik die Zukunft: In seinem Buch "55 Gründe, Ingenieur zu werden" beschreibt Dr. Ekkehardt Schulz zum Beispiel, dass Ingenieure diejenigen sind, die für gesundes Essen forschen, eine wettbewerbsfähige Wirtschaft sorgen und die Menschheitsträume wahr werden lassen. Wollen Frauen das wirklich allein Männern in die Hand geben? Sicher nicht, sagt auch Stephanie Mühlsteph. Die studierte Elektro- und Informationstechnikerin, die über diese Problematik das Buch „Technikgirl“ geschrieben hat, weiß, dass Frauen die Zukunft unserer Gesellschaft sind. Dazu müsse es im 21. Jahrhundert möglich sein, als Frau vorurteilsfrei in einem technischen Beruf zu arbeiten. Die Gründe für den allgemeinen Frauenmangel sieht sie neben den Stereotypen vor allem schon in der Schule: „Mathematik und Physik, sind für die meisten Mädchen so attraktiv wie Nacktschnecken. Dabei sind Mathematik und Physik das, was die Welt bewegt und zusammenhält.“

Wie viele Unis versucht auch die TU Chemnitz seit vielen Jahren genau dagegen anzukämpfen. So gibt es zahlreiche Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Studentinnen mit dem Ziel, die für MINT-Fächer zu begeistern. MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Der BELL-Preis zum Beispiel zeichnet besondere Lernleistungen aus naturwissenschaftlichen Fächern aus; der Girls‘ Day Ende März ist ein Informationstag für Schülerinnen, an dem diese gezielt in natur- und ingenieurwissenschaftliche Berufe und Studiengänge hineinschnuppern können.Noch einen Schritt weiter geht das Mentoring-Projekt Girls‘ Tandem: Schülerinnen haben hier die Möglichkeit, ein halbes Jahr lang in den Uni-Alltag und in die MINT-Studiengänge hinein zu schnuppern. „Die Mentorin und ihre Mentee treffen sich ganz individuell, wie es ihnen am liebsten ist und gehen dann beispielsweise gemeinsam zu Vorlesungen, machen Experimente, treffen andere Studierende,“ erklärt Tabea Schmidt, Koordinatorin des Projekts. Dass es besonders diese etwas tieferen Einblicke sind, die Girls‘ Tandem ausmachen, bestätigen auch Lidia Höpfner und Margarete Rödel, eines der aktuellen Tandem-Paare. „Ich finde es toll nicht nur über Erfolge, sondern auch über Niederlagen im Studium reden zu können,“ so Mentorin Lidia. Und auch die Schülerin Margarete fühlt sich durch diese Erfahrung viel besser auf die Uni vorbereitet: „Ich nehme es als guten Rat, wenn ich dann mal irgendwann an der Reihe bin.“
Auch wenn das jetzt kitschig klingt, Frauen sollten allem voran lernen gegen Vorurteile anzugehen und mit Mut ihre Träumen anzupacken.Wenn man Mathe cool findet, dann ist das weder nerdig, noch peinlich, sondern die Möglichkeit mit seinem Studium richtig was zu reißen und damit irgendwann mal die Welt zu verändern. Wie so oft gilt hier nämlich auch: Mädels haben oftmals die größeren Eier.

Girls‘ Day: 27.3.14
Einsendeschluss BELL-Arbeiten: 01.03.14
Girls' Tandem startet im April neu. www.tu-chemnitz.de/girlstandem

Text: Lisa Kühnert Foto: TU Chemnitz


Erschienen im Heft 03/14


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