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Vom Exil nach New York

Djane Tereza macht die Party

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Privat ist Partymachen nicht mehr so ihr Ding, stattdessen steht Therese Morich oft genug selbst hinter den Platten: Als Djane Tereza ist sie die Gewinnerin des 371-Leserpolls 2012 in der Kategorie Regionaler DJ.

Nach einem dritten Platz im letzten Jahr vertrieb sie damit Dauersieger DJ Ron von seinem fast schon angestammten Thron. Vom Ergebnis ist sie selbst überrascht. „Ich lege ja nicht so oft in Chemnitz auf wie Cupca, Shusta oder Mathew. Deshalb hab ich mich auch besonders über das Ergebnis gefreut.“ Was das Feiern in ihrer Freizeit angeht, könne sie einfach nicht richtig entspannen, meint die DJane. „Ich achte dann mehr darauf, ob der Übergang cool war oder was ich jetzt auflegen würde.“

Dafür hat sie hinter dem DJ-Pult im Moment aber auch genug zu tun. Sie ist eine der wenigen weiblichen DJs aus der Region, die deutschlandweit und sogar international gebucht werden. Woran das liegt, weiß Tereza selbst nicht so genau. „Vielleicht trauen sich viele nicht, weil das Ganze schon viel mit Technik zu tun hat.“ Oder die Angst vor der Konkurrenz der männlichen Kollegen sei zu groß. Unterm Strich rät sie aber allen Mädchen und Frauen einfach mutiger zu sein. „Nicht so sehr auf Trends achten oder was die Leute gerade hören wollen – das machen, worauf man Lust hat.“

Genau so hält sie es auch. Das erste Mal Kontakt mit dem Auflegen hatte sie während eines DJ-Kurses an der hiesigen Musikschule. Da sie dort ein gutes Händchen für die Platten bewies, wurde aus einem privaten Hobby irgendwann ihr erster Gig im Exil. Dem folgten Warm-up Shows für diverse Chemnitzer DJ-Größen. Und jetzt spielt sie selbst riesige Auftritte – Anfang Februar sogar auf der New Yorker Fashion Week.

Das Label Adidas war es, das sie nach Amerika buchte. Kontakt bestand schon länger: Im Rahmen ihres Studiums absolvierte sie dort im vergangenen Jahr ein Praktikum. So kam sie zu einem Gig bei der Eröffnung des Adidas NEO Stores in Hamburg. Ursprünglich war geplant, jede der zehn Shop Eröffnungen von einem anderen regionalen DJ spielen zu lassen. Die Organisatoren waren von Tereza aber so begeistert, dass die junge DJane letztendlich noch sechs weitere Shows absolvierte.

Schließlich folgte sogar die Einladung für das Adidas-Event auf der Fashionweek in New York. „Die Email kam ganz kurzfristig und überraschend im Januar. Ich musste schon zweimal lesen was da stand.“

Ihr Auftakt für 2013 hätte also aufregender nicht sein können. Und es stehen auch schon weitere große Gigs für die nächste Zeit in ihrem Terminplan. Auf jeden Fall wird sie, wie schon 2011, wieder auf dem Splash! Festival auflegen. Im Juni findet dann das Finale des Red Bull Thre3Stlye DJ Contests in Berlin statt. Den Vorentscheid in Schüttdorf gewann sie letztes Jahr im November: Das Publikum und die Jurymitglieder Harris, Schowi von den Massiven Tönen und der kanadische DJ Skratch Bastid kürten sie zur Siegerin. „Die Finalrunde will ich jetzt auf jeden Fall rocken.“ Für den Gewinner geht es danach weiter nach Amerika zum internationalen Vergleich.

Neben all dem Trubel ist Therese aber auch noch Studentin der Wirtschaftsmathematik. Und gerade in der Prüfungszeit ist sie auch froh, mal einen Abend Zuhause zu entspannen und nichts zu machen. Voraussichtlich Ende diesen Jahres wird sie ihr Studium abschließen, was danach kommt weiß sie noch nicht. „Eigentlich mache ich mir da noch nicht so viele Gedanken,“ meint die 23-Jährige. „Ich möchte danach das Auflegen schon weiter vertiefen. Ich würde aber auch gern an der Uni bleiben, meinen Doktor machen.“ Bis dahin habe sie aber ja noch ein bisschen Zeit.

Erschienen im 371 Stadtmagazin Heft 03/2013
Text: Lisa Kühnert Foto: Privat

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