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Schnee von morgen

Textile Skipiste statt Kunstschnee

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Stoff aus dem ganzjährige Winterträume sind. Arndt Schumann und Jens Reindl mit einen unbekannten Schneekönigen.

Frau Holle macht Urlaub. Kein Problem mit der textilen Skipiste. Leidenschaftliche Snowboarder der Professur Fördertechnik von der TU Chemnitz hatten die Idee dazu.

„Kunstschnee ist blöd“ erklärt Jens Reindl (32) auf die Frage nach der Idee zur textilen Skipiste. Er entwickelte gemeinsam mit Arndt Schumann (32) und Felix Neubert (26) in Kooperation mit zwei sächsischen Unternehmen die textile Piste. Nicht nur der unzufriedenstellende Kunstschnee war ein Grund für die Entwicklung, sondern auch der bisherige Stand der Technik: zu hartes Material, zu borstig und zu hohes Verletzungsrisiko. Drei Jahre hat die Umsetzung gedauert und verschiedenste Materialen wurden getestet. Die Anforderungen standen fest. „Das Material muss abrissfest und gleitfähig sein sowie, besonders wichtig, eine Berg- und Talstruktur haben.“ erklärt Arndt Schumann. Diese Struktur ermöglicht, durch Noppen und Kantenführung, den Snowboardern auf der Piste Kurven zu fahren. Ökologischer und kostengünstiger Betrieb macht die textile Skipiste so besonders. Skihallen müssen gedämmt und gekühlt werden, die Stoffpiste ist universal einsetzbar. Ob Drinnen oder Draußen. Auch aus ökologischer Sicht macht sie Sinn: Die Piste wird nur bei Benutzung ausgerollt und garantiert der grünen Wiese nach dem Rodelspaß eine Erholungsphase.

In der Reitbahnstraße 80 haben die drei unter dem Name Mr. Snow nun ein Büro eröffnet, als Spin-off Firma der TU Chemnitz. In Zukunft soll es als Gesprächs- und Entwicklungsplattform dienen, z.B. für Studenten, die Praktika ausüben oder Bachelor- oder Masterarbeiten im Bereich Maschinenbau schreiben wollen. „Interessierte und insbesondere Snowboarder und Freestyler sind hier ab Oktober herzlich eingeladen, zum Ideenaustausch und natürlich für Tests vorbeizukommen.“ bemerkt Jens Reindl und sein Kompagnon Schumann ergänzt „Uns ist es wichtig, dass alle Spaß dabei haben.“ In den nächsten Monaten wollen die drei einige Verbesserungen am Prototypen vornehmen, um im nächsten Jahr die serienreife Fertigung zu ermöglichen. „Mit dem Start in die Serienherstellung werden dann allerdings größere Hallen nötig. Der Standort Chemnitz ist uns dabei wichtig.“, blickt Reindl zuversichtlich in die Zukunft. Verkaufen wollen sie das Ergebnis ihrer Entwicklung aber so schnell wie möglich auf internationaler Ebene.

Zunächst bleiben sie aber erstmal in heimischen Gefilden. Am 6. Oktober feiern die drei in der Reitbahnstraße 80 ein großes Anrodeln für jedermann mit Skipiste zum Probieren. Ein schöner Vorgeschmack auf den Rodelspaß im Winter, ganz ohne blöden Kunstschnee.

www.mr-snow.de

Text: Tanja Schmutzler Foto: PR


Erschienen im Heft 09/12

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