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Daniel und die Schwarze Acht

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Zuverlässig steigende Einschaltquoten für Dart-Ereignisse im TV, ausgebuchte Kegelbahnen in der gesamten Stadt (zumindest um die Zeit der Betriebsweihnachtsfeiern) und eine wachsende Zahl von Freunden, die zum gemeinsamen Kickern oder Skat in der nächstgelegenen Spelunke lädt - Kneipensport erlebt derzeit einen Aufwind, durch den endlich auch Bierbauchträger wieder in die schmeichelhafte Situation gelangen, sich das Prädikat „sportlich“ verleihen zu dürfen.

Im Bereich Billard dürften sich die meisten Chemnitzer Jugendlichen im Café Moskau das erste Mal versucht haben. Der legendäre Stoß mit dem Queue hinter dem Rücken konnte schon damals das Eis zwischen zwei Jungpubertären brechen. Wenn man anschließend noch das Banane-Weizen von der Bedienung gebracht bekam, ohne spätestens in diesem Moment nach dem Ausweis gefragt zu werden, stand einem gelungenen Abend bis zum Anschluss 21:40 Uhr nichts mehr im Wege. Mit fortwährendem Alter und gesetzter Persönlichkeit verzieht man sich schließlich in persönlichere Gefilde. Die Kneipe um die Ecke erspart einen langen Heimweg und bei Norbert am Tresen kann man auch anschreiben lassen. Wo bekommt man eigentlich einen Billard-Tisch her? Gleich in der Nachbarschaft vom Café Moskau auf der Carolastraße ist Billard-Krause. Früher gab es in Chemnitz elf Billardhersteller. Alle sind weg, bis auf einen: Billard-Krause. Den gibt es nun schon seit 1886, also 130 Jahre. Damit ist er unweigerlich mit der Stadtgeschichte verbunden und zudem der älteste, noch existierende Billard-Bauer Deutschlands. Heute wird das Unternehmen vom Tischlermeister Marco Lohmann geführt. Während seiner Meisterausbildung suchte er ein passendes Meisterstück, wobei ein Lehrer seiner Berufsschule den Kontakt zu Hans-Jörg Ritscher, seinem Vorgänger herstellte. Marco Lohmanns Meisterstück, ein Poolbillard mit integrierter Bar, war gleichzeitig das erste Billard, das er baute. [nbsp]Der Billardbau ist zudem kein klassischer Lehrberuf, weswegen er sich ein zweites Berufsbild mit der Erfahrung von Ritscher erarbeiten musste. Die Grenzen zwischen Sportgerät und Möbelstück sind fließend. So ist es auch schon vorgekommen, dass sich ein Kunde den Billardtisch passend zu seinen Esszimmerstühlen und mit Abdeckplatten bei Lohmann anfertigen ließ, um einen leichten Umbau zum Esszimmertisch zu ermöglichen. Auch moderne Interpretationen des Billardtischs sind möglich, die sich dann in eine minimalistische Inneneinrichtung eingliedern können. Neben dem Neubau fallen viele Restaurierungen und Reparaturen an. Tische von Privatpersonen bleiben meist viele Jahre im Besitz der Familie und können durch kosmetische Behandlungen wieder in neuem Glanz erscheinen. Aber Billard wird nicht nur im Hobby-Keller, sondern auch im Verein gespielt. So zum Beispiel beim 1. Chemnitzer Billardclub, der eine Billardkegel-Mannschaft hat. Diese Form wird nur in Sachsen und Brandenburg gespielt, hat es aber auch schonmal in die Primetime zu „Schlag den Raab“ geschafft.

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Ecken und Enden: Im Hinterhof der Innenstadt
In zwölf Ausgaben haben wir etwas mehr als 100 Geschichten über Chemnitz erzählt. Ein Stadtporträt der anderen Art sollte es werden, ganz bewusst mit offenem Ausgang.

Jane checkt ein
Ich stelle meine geldschweren Koffer auf den toten Teppich und warte. Der Page, er kommt nicht. Mein Blick streift fragend die Stadt, aber sie starrt nur nichtssagend zurück.

Jan bleibt allein
Wenn in unserer Stadt von Taschendieben, Drogenhändlern und Prostitution gesprochen wird, ist vom Theaterplatz garantiert nie die Rede. Das hat einen einfachen Grund, hier gibt es keine Menschen.

Nina und der Goldene Karl
Mehr Premieren, mehr Konzerte – die Filmnächte Chemnitz sollen sich verändern. Der Begriff Spielfilmfestival schwebt im Raum.

Szymmi verirrt sich im Graben
Vorüber ist die Echtzeitillusion einer Geschichte und der letzte Gast längst auf dem Weg zur Garderobe, wenn im Orchestergraben das Arbeitslicht aufleuchtet. Es ist Abbauzeit.

Michael denkt kompakt
Der Theaterplatz, das ist da wo Chemnitz wie Dresden aussieht, da wo es so nach Hochkultur riecht mit Sandstein und Kupferdach. Was man nicht so gut sieht, ist, dass das Areal auch irgendwie das Chemnitzer Medienviertel ist.

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