⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.

Das Web-App-Mag
Immer auf Tasche

Magazin

Fashion in the City

Chemnitz – eine modische Erfolgsstory

Veröffentlicht am:

Jennifer Follmann erfüllte sich Anfang des Jahres den Traum vom eigenen Schmucklabel „Boho Accessoires“.

Karl-Marx-Stadt, Chemnitz, Stadt der Moderne, Kulturhauptstadt 2025: Good old C-Town hat viele Namen und Facetten. Als Fashion-Metropole hatten die meisten ihre Heimatstadt aber bisher nicht auf dem Schirm. Junge lokale Modemacher könnten das aber ganz schnell ändern. Welche das sind, lest ihr hier:

karlskopf
www.karlskopf.de, Brühl 53, 09111 Chemnitz, Mo-Fr: 14-19 Uhr, Sa: 12:30-17 Uhr (aktuell natürlich auch gerade Lockdown-bedingt geschlossen)

Martin Königs Karriere-Story begann wesentlich unmodischer, als man vermuten könnte. Der gebürtige Karl-Marx-Städter ging nach dem Abi zum BWL-Studium nach Münster. Auf die Frage, woher er kommt, reagierten seine Mitmenschen nicht immer nett: „Auch wenn sie es mir selten direkt ins Gesicht sagten, merkte ich, dass die Leute eine schlechte Meinung von Chemnitz haben. Das nervte mich.“ Die negativen Vibes bekämpfte Martin mit Kreativität. Zusammen mit Kumpel und Mitbewohner Felipe kreierte er lässige Prints rund um den Chemnitzer Nischel und druckte diese auf Hoodies, Sweatshirts und Co. Das nötige Fashion-Know-How erlernte das Duo parallel zu Studium und Nebenjobs an der Kunstakademie Münster.

Mittlerweile sind die Designs nicht nur bei Locals, sondern in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz beliebt. Manche Kunden mutieren gar zu Sammlern und warten sehnsüchtig auf den nächsten Drop. Martins wohl prominenteste Kundin: Noch-OB Barbara Ludwig.

Im Ladengeschäft auf dem Brühl-Boulevard, Ecke Hermannstraße, bereitet sich Martin schon auf die Weihnachts-Saison vor. Im Sortiment: „SANTA KARLs Socken“, limitiert, designt in Chemnitz, made in Zschopau. Außerdem: Urbane Mützen, die eigens an der TU Chemnitz gewebt werden. Zu kaufen gibt’s die begehrten Teile nicht nur im stationären Handel, sondern auch im Onlineshop.


Boho Accessoires
www.bohoaccessoires.de, Brühl 40, 09111 Chemnitz

Jennifer Follmann ist quasi Martins Nachbarin: Gleich schräg gegenüber erfüllte sich Jen Anfang des Jahres den Traum vom eigenen Schmucklabel „Boho Accessoires“.

Ihr Konzept: "Ich setze bei meinen Materialien auf Nachhaltigkeit, verwende gern alte Dinge, wie Knöpfe oder Uhrenwerke." Aber auch Süßwasserperlen, Pulverglas, Ton, Keramik, Messing oder Kunstharz kommen zum Einsatz. „Ich wünsche mir, das man bewusster und auch weniger kauft. Dafür sollen die Schmuckstücke ein Leben lang halten.“
Aus den Materialien, die Jen aus der ganzen Welt bezieht, zaubern sie und ihr Team von Hand vintage-angehauchte Schmuckstücke. Dafür zieht die Chemnitzerin nächstes Jahr ein paar Meter weiter in ein neues, größeres Atelier- und Ladengeschäft. Dem Brühlboulevard bleibt sie aber treu. Viel Energie steckte sie corona-bedingt außerdem in den Onlineshop ihre Labels. Dort werden dank „Boho Kids“ und bald auch „Boho Teens“ Fashionistas jeden Alters fündig. Und dank Bastelsets können die Kleinsten selbst zur Schmuckdesignerin werden. „Die Idee kam mir während des Lockdowns. Die Kids müssen ja irgendwie beschäftigt werden“, lacht Jen.

Tschüssi Tschüss
www.tschuessi-tschuess.jimdosite.com

„Tschüssi Tschüss“ - noch nie gehört? Aber garantiert schon gesehen: Chemnitz' Fashionistas lieben die hippe Streetwear aus Biobaumwolle. Besonders begehrt sind die legeren Hoodies und Shirts mit Logoprint, die es online oder in lokalen Geschäften wie dem Conceptstore „The Ginger Club“ (Brühl 32) zukaufen gibt. Gedruckt und designt werden die streng limitieren Teile übrigens im Herzen der City. Das alles passt perfekt in die Historie des Labels. Denn die Geschichte von „Tschüssi Tschüss“ ist eine Erfolgsstory made in Chemnitz.

Hinter den schnörkellosen, zeitlosen Designs steckt das Mutter-Tochter-Gespanns Jana und Isabell Müller. Mode war schon immer ein Hobby des Duos. „Wir möchten einfach immer irgendwie kreativ sein“, so Isabell. Also nicht lange zappeln, sondern einfach machen – dachten sich die Ladys: Kurz vor dem Lockdown brachten die beiden ihre ersten Artikel auf den Markt – zunächst ausschließlich für Frauen. Mittlerweile kommen aber auch Männer auf ihre Kosten.

CALL IT WHAT YOU WANT
www.callitwhatyouwant.de, Instagram: call_it_what_you_want_2020

Bock auf Gute-Laune-Looks und Retro-Vibes? Dann bist du bei „CALL IT WHAT YOU WANT“ an der richtigen Adresse. Die wohl jüngste Chemnitzer Fashion-Brand ist quasi eine One-Man-Show, denn hinter Design, Produktion, Vertrieb und Marketing steckt einzig und allein Max Heiden. Der gebürtige Cottbuser zog vergangenes Jahr aus Leipzig nach Chemnitz und fühlte sich sofort in der lokalen Künstlerszene wohl. Dessen kreativer Input war es vielleicht auch, der ihn zur Gründung des eigenen Mode-Labels bewegte. Die erfolgte dann ausgerechnet im August 2020 aka im „Corona-Sommer“. „Die Idee schwebt mit allerdings schon ewig im Kopf herum“, so Max.
Inspiriert von Reisen, Musik, Film und den USA der 80er- und 90er-Jahre steht „CALL IT WHAT YOU WANT“ für bildlastige, vegane Unisex-Mode mit Eye-Catcher-Garantie. Fair und nachhaltig produziert versteht sich.
Aktuell kann man Max' limitierte Kollektionen über den Instagramaccount des Labels ordern. Ein Onlineshop folgt voraussichtlich im Dezember.

Text [&] Foto: Isabel Möller

Zurück