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Muckies statt Puschel

Alexander Luthardt ist Cheerleader

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Alexander Luthardt ist das, was die wenigstens von einem Mann erwarten: Cheerleader. Puschel hat er übrigens in seinem ganzen Leben noch nie in die Hand genommen…

„Es ist, als würde man zweieinhalb Minuten sprinten.“ Alexander wirkt sehr entspannt während er über seinen Sport redet, dabei scheint dieser alles andere als entspannend zu sein. Seit über elf Jahren ist der gebürtige Riesaer Cheerleader – ein Sport, der eher wenig mit großer Athletik assoziiert wird, mit Männern erst recht nicht. Dabei ist Cheerleading alles andere als ein Kinder… äh Mädchenspiel. „Man braucht sehr viel Kraft bei den Hebungen, aber noch viel wichtiger ist das Vertrauen.“ Alexander weiß wovon er spricht, immerhin ist Cheerleading nicht nur sein Hobby sondern auch sein Leben – ringsherum wird alles organisiert. So auch sein Studium. Seit rund einem Jahr studiert der 20-Jährige Sportwissenschaften an der TU Chemnitz. Das Studium hat natürlich was mit dem Hobby zu tun: „Beim Cheerleading passieren Unfälle, gerade bei den ganzen Hebungen, Würfen und Sprüngen. Deswegen wollte ich wissen, wie ich den Leuten schnell helfen kann, wie ich die Mädels und Jungs schnell wieder fit bekomme.“

Seit seinem neunten Lebensjahr trainiert Alexander wöchentlich mehrere Male. Schief angeschaut wurde er deswegen öfter, blöde Sprüche waren besonders von Jungen Standard – gestört hat ihn das aber nie: „Ich stand schon immer zu meinem Sport. In der Pubertät wurde es noch einmal heftig mit den Witzen, aber ich hatte mich schon damit abgefunden.“ Mittlerweile sind die anderen Jungs sogar neidisch auf seinen Sport, immerhin trainiert Alexander fast nur mit Frauen zusammen. Seine Liebste findet das weniger schlimm, vielleicht sogar gut, immerhin ist sie selber Cheerleader bei den Chemnitzer Clovers. Alexander ist dort ebenfalls seit rund einem Jahr am Start, erst als Trainer, seit neustem auch als Teammitglied. „Männliche Cheerleader sind nicht so ungewöhnlich, da dieser Sport viel mit Athletik und Kraft zu tun hat. Wie viele es in Deutschland aber genau sind, kann ich nicht sagen.“

Gesehen hat Alexander auf jeden Fall schon einige, immerhin ist er mit seinem Sport schon viel rumgekommen. Ob als Trainer für die Central Cheerleading Agency oder als Wettkampfmitglied – Alexander ist mit seinem Sport erfolgreich. 2010 hatte er seinen bisher größten Erfolg – Europameister. Doch Alexander will mehr. Seinem Sport wünscht er, als olympische Disziplin anerkannt zu werden. Doch das kann noch dauern, denn bisher wird Cheerleading eher als Randsportart wahrgenommen. Dabei kann er viel mehr als nur Hüfte kreisen – der Sport sowie Alexander auch.

Text: Monika Tauber Foto: Chemnitz Clovers

Erschienen im 371 Stadtmagazin 06/14

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