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Zu Fuss Belebung

Das Kunstfestival Begehungen begeht ein Jubiläum

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Die Begehungen finden in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Mittlerweile haben sie sich einen festen Platz im Chemnitzer Kulturkalender erarbeitet. Mehr noch: Die Begehungen sind das wichtigste Off-Kultur-Event des Jahres. Das Kunstfestival lockt jedes Jahr über Tausend Schaulustige an und wird überregional wahrgenommen. Und trotzdem ändert sich im Jubiläumsjahr einiges.

Das Prinzip der Begehungen ist eigentlich einfach. Leerstehende Läden werden zu Kurzzeit-Galerien, bieten Platz für Malerei, Plastik, Installationen und Performances. Das war bei der Erstauflage auf dem Sonnenberg so und hat sich über drei Jahre Brühl nicht verändert. Hauptgrund für neue Ideen ist ein erneuter Wechsel bei der Organisationscrew. Der Kulturverein Oecos hat für 2007 den Staffelstab übernommen. Sie sind bereits die dritten Organisatoren des Festivals. „Direkt nach den Begehungen 2006 haben wir mit Martin Krahl, der das Festival die letzten drei Jahre organisiert hat, die Übernahme verabredet.“ erklärt Alexander Maasch. Er ist neben Mandy Knospe, Marcel Hartwig und Mario Rümmler einer der Organisatoren im Oecus e.V.. „Wir wollen die Begehungen auf ein künstlerisch höheres Niveau heben.“ verspricht er und sagt „Uns störte wie so viele, dass durch die Zusammenlegung mit dem Brühlfest eine Rummelplatzatmosphäre entstanden war, die ein konzentriertes Betrachten von Kunst kaum zuließ.“ Deshalb werden in diesem Jahr zumindest am ersten von zwei Wochenenden die Begehungen für eine alleinige Brühl-Belebung sorgen. Die anvisierte Niveausteigerung soll durch eine härtere Vorauswahl der Ausstellenden erreicht werden. „Eine Jury hat in diesem Jahr die eingereichten Werke begutachtet und ausgewählt“. erklärt Marcel Hartwig. Das ist neu. Bisher galt bei den Brühl-Begehungen eher das Prinzip "Wer will, kann mitmachen", was zwar zu manch erstaunlicher Entdeckung führte, aber leider auch viel Beliebigkeit zuließ. Diesmal schafften von gut 60 Bewerbern nur 30 den Weg in die Ausstellungsräume. „Darunter sind Künstler aus ganz Deutschland, sogar den Niederlanden, Polen oder Weißrussland. Gut die Hälfte stammt aber noch immer aus Chemnitz.“ Was bleibt ist der Focus auf junge, unverbrauchte und experimentierfreudige Kunst.
Die Konzentration auf weniger Ausstellungsobjekte hat aber nicht nur inhaltliche Gründe. Erstmals stehen in diesem Jahr deutlich weniger Ladenflächen zur Verfügung. Im wesentlichen wird sich das Kunstgetümmel im Eckhaus Brühl 51 abspielen, einige umliegende Läden werden mit einbezogen. Die Verringerung der Flächen ist eine direkte, positive Folge der drei vorangegangenen Brühl-Begehungsjahre. Mittlerweile sind viele Läden vermietet. Das ursprüngliche Ziel dieses Festivals, nämlich auf Leerstand und Freiräume aufmerksam zu machen, hat also funktioniert. Wäre es also nicht an der Zeit, neue Brennpunkte zu begehen? “Wir überlegen tatsächlich, ob wir im nächsten Jahr die Begehungen an einem anderen Ort in Chemnitz stattfinden lassen.“ verrät Marcel Hartwig. Warum nicht? Schließlich gibt es in Chemnitz noch genug verwaiste Straßenzüge, leerstehende Läden oder marode Fabriken, die eine Kunst-Belebung vertragen könnten.

Begehungen 2007: 31.08. - 02.09. und 07.09. - 09.09., www.begehungen-bruehl.de

Erschienen im 371 Stadtmagazin 08/07

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