⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.
Veröffentlicht am:
Hund fährt Auto. Das muss gefilmt werden. Christian an der Kamera, Josefin an der Handbremse.
Die Chemnitzer Filmwerkstatt lädt am Monatsende wieder zur Werkschau 2014. Mit dabei ist Josefin Kuschela, eine der aktivsten Filmemacherinnen der Stadt.
Die 25-jährige Chemnitzerin zeigt an diesem Abend im Clubkino ein oder zwei der Kurzfilme aus eigener Regie und Feder. Die produzierte sie im Vorjahr vor allem mit einem: Enthusiasmus. Aus diesem und einer skurrilen Idee strickte sie im letzten Sommer den Film „EYE I EI“. Ein Wortspielfilm sozusagen, in dem Eugen ein Auge auf Augustine wirft und fortan auf der Suche nach Ersatz für dieses ist. Ähnlich abwegig geht es auch in den bisherigen Werken von Josefin zu. Da gibt es singende Pelzmonster, backende Frösche und – wie im jüngsten Werk – autofahrende Hunde.
Der Film um Hund Leni, der mal dürfen wollte, was Menschen so dürfen (Würste spielen eine zentrale Rolle) entstand am letzten Januarwochenende. Da nahmen Josefin Kuschela und Kameramann Christian Scheunert am 99Fire-Films-Award teil, bei dem in nur 99 Stunden ein 99 sekündiger Film entstehen musste. Ob es Leni unter die 99 Finalisten geschafft hat, wird sich am 5. Februar zeigen.
Aber letztlich ging es den beiden sowieso eher um den Spaß an der Sache. Mit Film könne man schließlich kein Geld verdienen sagen viele. Und darauf hörte auch Josefin und nahm nach der Schule ein Psychologiestudium in Potsdam auf. Doch der Filmwerkstatt, bei der sie einst im Schülerpraktikum landete, blieb sie daneben genauso treu, wie der Kamera. Inzwischen plant sie zwar ihre Diplomarbeit über die Psychologie hinter Werbefilmen, verdient ihr Geld aber mit der Produktion von Event- und Imagefilmen. Dabei soll es auch bleiben. Die Entscheidung zum Studium bereut sie aber nicht. So komme man auch mit Menschen in Kontakt, die außerhalb der Filmwelt stehen und finde neue Ideen. Kaum verwunderlich, dass in „EYE I EI“ auch jene Apparatur auftaucht, mit dem Psychologen die Augenbewegung ihrer Probanden analysieren. Bis zur Premiere gibt es allerdings noch das ein oder andere zu tun. Beispielsweise die Musik will Josefin Kuschela noch selbst einspielen. Am Abend wird das fertige Werk neben etwa fünf weiteren Kurzspielfilmen aus der Filmwerkstatt stehen. Auffallen wird das Augenabenteuer darunter allemal.
Kurzfilmnacht am 28.2. um 21:30 im Clubkino Siegmar
Text [&] Foto: Michael Chlebusch
Erschienen im Heft 02/15