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Wie viele Jahre im Leben verbringt man wohl im Bett, am Frühstückstisch, im Auto, am Arbeitsplatz, auf Partys, vorm Fernseher, am Computer oder einfach nur mit den Augen an den Lippen seines Partners oder seiner Partnerin? Erhebungen, die wahrscheinlich nur Statistiker wirklich interessieren. Ebenso wie die Frage, wie viel Zeit unseres Lebens wir eigentlich im Bad verbringen. Hier gibt es sogar eine klare Angabe: Sie lautet viereinhalb Jahre.
Das Bad ist auch der Ort, der Steffen Teleki und seiner Frau Bettina Lühmann nicht mehr aus dem Sinn geht, seit sie vor ca. vier Jahren ein Kuriositätenmuseum in München besuchten. Dort stießen sie auf eine Ausstellung von Nachttöpfen, bei der sich jedes Stück durch Motiv, Form oder die Art der Bemalung von den anderen unterschied. Jene Individualität, die ihnen hier im historischen Gewand entgegentrat, inspirierte sie zu der Idee, sie auf die Badezimmer der Gegenwart zu übertragen und so Schwung und Ausdruck als Variante gegenüber unpersönlicher Massenware ins Spiel zu bringen. Steffen Teleki, zuständig für Vertrieb und Organisation bei Henndorff, ist hauptberuflich Klempnermeister, also ein Mann vom Fach, der weiß wovon er spricht, merkt dazu an: „Seien wir doch einmal ehrlich. 90 Prozent der Bäder sehen alle gleich aus. Der Gedanke hinter Henndorff hingegen ist, Gebrauchsgegenstände in Unikate zu verwandeln und dies nach den ganz persönlichen Wünschen und Vorlieben des Kunden.“ Lächelnd fügt er hinzu: „Anstelle eines Bildes hängt man sich eben ein WC an die Wand.“ Der Phantasie sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Ob Spiegel, Glas oder Fliesen – ein komplettes Badezimmer auszugestalten wäre für die Kreativen bei Henndorff nicht nur kein Problem, sondern eine gewünschte Herausforderung. Ein Blick in das Atelier zeigt, dass sich hier zusammen mit dem Maler Steffen Hamann, der Firmenchefin Ute Leichsenring und Daniela Junghans Menschen gefunden haben, die ihr Handwerk verstehen und die darüber hinaus noch mehr verbindet. Denn gefragt, ob sich dieses Projekt denn rentiert, verneint Steffen Teleki: „Es ist die Passion am eigenen künstlerischen Ausdruck, die uns antreibt und ohne unsere Hauptberufe wären die Werkstätten, die sich auf 280 Quadratmeter erstrecken, auch nicht zu finanzieren.“ Deshalb plant er, die Henndorff.-Werkstätten zu einer Plattform für Kunst umzugestalten.
Sie sollen Platz für Künstler bieten. Nicht nur um ihr Schaffen zu präsentieren, sondern auch um eine Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Personen auf unterschiedlichsten Gebieten zu ermöglichen. Auf diesem Weg hofft Steffen Teleki Chemnitz und dessen Potenzial über die Stadtgrenzen hinaus auf die Kunst-Landkarte setzen zu können, aber natürlich auch den einfachen wie schönen Gedanken der Kunst im Bad zu propagieren.
Wie lange das dauern könnte? Das wiederum ist wohl eher eine Frage für Statistiker.
Kontakt: Henndorff. - Werkstätten, Reichsstraße 1a, 09112 Chemnitz, www.henndorff.de / kontakt@henndorff.de / Steffen Teleki: 0173-8324814
Text: René Szymanski Foto: Henndorff Werkstätten
Erschienen im 371 Stadtmagazin 04/08