⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.

Das Web-App-Mag
Immer auf Tasche

Magazin

Marx als Mexikaner

Für Martin König ist Karl Marx vor allem ein Livestyle-Produkt

Veröffentlicht am:

Auf dem Brühl eröffnet „karlskopf“, der genau das verkauft – Shirts und Hoodies mit Karikaturen des berühmten Denkers, dessen Schädelbüste die Chemnitzer Innenstadt krönt. Betreiber Martin König erklärt, was das alles mit „Schere, Stein, Papier“ zu tun hat.

Wenn Karl Marx in der heutige Zeit leben würde, dann wäre er ein echt cooler Typ. Davon ist Martin König überzeugt. Der studierte BWL‘ler stellt sich den berühmten Denker in den verschiedensten Rollen vor: als Professor, Skater, Mexikaner oder Chiller – oder in verschiedenen Situationen, etwa beim Kaffeeklatsch oder Fasching. „Ich war schon als Teenie T-Shirt-Fan. Habe mir sogar Shirts in den USA bestellt“, erinnert sich Martin König. Dann führte ihn sein Studium der Betriebswirtschaftslehre ins nordrheinwestfälische Münster. In der Fremde dachte er darüber nach, was seine Stadt eigentlich ausmacht und kam schnell auf den Nischl. Im Wohnheim lernte König den Künstler Felipe, ein gebürtiger Kolumbianer, kennen. Die beiden verstanden sich gut und schon bald entstand die erste Karikatur von Karl Marx – der Chiller. Das Bild zeigt den Denker als entspannten Typen mit Brille. Dem Motiv folgten weitere, sie wurden auf T-Shirts gedruckt und später im Internet verkauft, sie kamen gut an.

Nach einigen Umwegen ist Martin König nun wieder in seiner Heimatstadt und will seinen bisherigen Nebenverdienst zum Beruf machen. Am 6. Juni eröffnet er im Eckhaus Brühl 53 seinen Laden „karlskopf“, dort bedruckt er hochwertige Textilien selbst mit seinen Marx-Motiven und verkauft und verschickt sie. Übrigens hat jedes Motiv seine eigene Geschichte, diese ist auf kleinen Kärtchen verewigt, die beim Kauf mitgeliefert werden. Sie erzählen etwa, dass Marx nicht nur ein Stück Kuchen verdrücken würde, sondern gleich fünf oder wie Marx zu seinem Sombrero gekommen ist.

Die Politik wird ausgeklammert im Konzept, Martin König ist mehr am Livestyle gelegen. Den entspannten Lebensstil möchte er auch mit seinem Laden vermitteln. Daher wird es dort auch Sitzflächen und Münsteraner Fussball-Limonade geben, Verweilen ist ausdrücklich erlaubt. Sobald es die Corona-Bestimmungen zulassen, will der Ladenbetreiber auch ein besonderes Event in seinem Laden stattfinden lassen: Schere-Stein-Papier-Turniere. Das Format erprobte er erfolgreich in mehreren Kneipen und will es nun monatlich auf den Brühl holen. Wer wissen will, wie so ein Turnier abläuft und welchen doch sehr komplexen Regeln es unterliegt, kann sich bei Youtube unter dem Stichwort „Schere Stein paar Bier“ Inspiration holen.

Karlskopf Store, Brühl 53, www.karlskopf.de

Texte: Sarah Hofmann Fotos: Michael Chlebusch

Zurück