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Der Typ hinter der Bar

Martin Domke im CAB

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Dem aufmerksamen Chemnitzer dürfte schon längst aufgefallen sein, dass sich im Tietz irgendetwas interessantes eingenistet hat. Wir haben das Geheimnis jetzt gelüftet.

Im Tietz gibt es einen neuen Ort für Kaffee, Kunst und Bier: die CAB. Wir haben uns mit Martin Domke, dem Zugezogenen hinter dem Tresen, darüber unterhalten, wie er vom Cottbuser Schlosser zum Chemnitzer Barista-Galerist-Barmann wurde.

Mit der Coffee-Art-Bar, kurz CAB, hat im Tietz ein urbaner Hotspot eröffnet: Holz trifft auf Beton, Emaille auf Stahl und grau auf viele bunte Interieur-Farbtupfer. „Ein Gefühl von Zuhause“, einen Ort, den Martin Domke in seiner Heimatstadt Cottbus immer gesucht hat, schafft er sich in Chemnitz einfach selbst. „Wo ich genau weiß, da laufen die Dudes rum, die ich sehen will. Die ich sonst nur im Club treffe – aber da ist es zu laut, um mal ein vernünftiges Gespräch zu führen.“ Der ehemalige Schlosser und Lagerist, Typ Hipster, mit Rauschebart und Cap, sorgt dafür „das Ding am Leben zu halten. Dass die Leute die herkommen, auch wiederkommen. An der Stelle muss ich einfach ich selbst sein.“ Seine Hinter-der-Bar-Erfahrung im Cottbuser Punkerladen Chekov hilft ihm dabei sicher.

Jemanden genau wie ihn suchte CAB-Betreiber Volker Beyer als Manager und Gesicht für seine Bar mitten im Zentrum - und fand das Jobgesuch des gelernten Schlossers, der der Liebe wegen nach Chemnitz zog, bei Facebook. Obwohl das CAB nicht sein eigener Laden ist, half Domke beim Ausbau vom Fliesen bis zum Putzen. „Ich kann auch mal `ne Stunde länger machen, weil ich das Gefühl hab: Das ist mein Laden.“ Nachdem sich tagsüber Beyers Lebensgefährtin Jenny Zürz um das Café kümmert, sorgt sich Domke abends um Bar, Musik und alle, die sich am Tresen nach jemandem sehnen, dem sie ihr verkorkstes Leben erklären können.

Domke bastelt derweil an neuen Drinks und einem kleinen, feinen Kulturprogramm. Jeden Tag gibt es andere Musik, jeden Tag soll eine andere Zielgruppe anvisiert werden, jeden Tag unterschiedliche Leute vor Ort sein. Wenn das Konzept Fuß fasst, kann man zum Beispiel Dienstags erfahren, wie die eigentlich so ticken, die Reggae-Typen. Die Coffee-Art-Bar kümmert sich schon dem Namen nach um Kunst. „Wir wollen Plattform sein für Künstler“, beschreibt Domke, der zum Beispiel auch mit einem monatlichen Künstler- und Grafikerstammtisch die Entstehung der Kunst ins Blickfeld der Kunden und andersrum bringen möchte.

Auch wenn sich der Industrial Chic der rohen Betonwände beim genaueren Hinsehen nur nur als Fassade – nämlich als Tapete – herausstellt, scheint eine Sache im CAB auf jeden Fall real: Der Typ hinter der Bar.

Text: Vera Jakubeit Foto: Volker Beyer

Coffee-Art-Bar, Moritzstr. 20, Chemnitz, tägl. an 8 Uhr geöffnet
www.facebook.com/CoffeeArtBar

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