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Foto: Michael Chlebusch
Ausgerechnet in Chemnitz eröffnet ein belgisches Unternehmen eine Art Starbucks auf Schokibasis. Andre´Schenkel wollte wissen warum.
Peter Mattis ist der Mann, der mit der Schokolade kam. Man könnte auch sagen, die Schokolade kam mit Peter Mattis. Doch von vorn: Vor anderthalb Jahren stieß Mattis, der Erzgebirgler aus Hartenstein, auf eine Zeitungsannonce, in welcher ein belgisches Unternehmen, das drei Schokoladenbars betreibt, Partner in Deutschland sucht. Der Nicht-Gastronom und bis dahin Chef einer Baumaschinen-Niederlassung war spontan begeistert. Er reiste nach Belgien und traf die Schokoladen-Verkäufer und ihre Hintermänner. Und obwohl die Expansion nach Deutschland bereits beschlossene Sache war, hielt Mattis Idee und Zeit noch nicht für reif.
Einige Monate und Belgienreisen später war es dann soweit: Die Eröffnung der ersten deutschen Quetzal-Filiale, in bester 1a-Lage, sollte am 20. Dezember 2013 in Chemnitz stattfinden. Doch warum ausgerechnet hier und nicht in Leipzig oder Berlin? Ein Härtetest vielleicht? Wer hier überlebt tut es überall? Mattis ist ein Mann der Zahlen, und doch sagte ihm sein Bauchgefühl, dass Chemnitz eine gute Wahl ist. Er findet: "Chemnitz hat es von den drei sächsischen Städten immer am schwersten gehabt, hat aber aus dem Nichts unheimlich viel gemacht." Und auch deshalb mag er die Stadt, ging hier im Alter von acht Jahren das erste Mal zum Fussball, und schwört bis heute auf himmelblau statt veilchen-lila. Und so möchte er mit seiner Quetzal-Fililale, dass sich die Stadt in ihrem Herzen ganz und gar von ihrer Schokoladenseite präsentiert. Quetzal, dessen Name von einem Atzteken-Gott herrührt, bietet neben sündhaft-leckeren Trinkspezialitäten, die alle auf einer von vier flüssigen Schokoladen beruhen, Milchshakes, Eisbecher, Brownies, Smoothies, Schokoladenfondue, belgische Waffeln, Kaffee und Tee.
Ein Selbstläufer ist der Laden deshalb noch lange nicht. Mattis und seinem jungen Team bleiben noch alle Hände voll zu tun. Noch schaut so mancher Passant neugierig bis skeptisch durch die großen Ladenfenster, unsicher darüber, was man nun von diesem Café mit dem seltsamen Namen halten soll. Im Zweifel doch lieber Schwarzwälder Kirschtorte im Cortina? Peter Mattis ist ein ruhiger Mann mit viel Geduld. Beides, Ruhe und Geduld, hat er vielleicht seinen erzgebirgischen Wurzeln zu verdanken. Und beides wird er in Zukunft gut gebrauchen können. Denn schon in fünf Jahren sollen unter seiner Regie in Ostdeutschland neun weitere Quetzal-Filialen entstanden sein. Dann ist Peter Mattis vielleicht schon ein großer Schokoladen-König, der mal ganz klein angefangen hat: in Chemnitz.
QUETZAL – Die Schokoladenbar, Straße der Nationen 12, Rawema-Haus, Chemnitz, Mo-Sa 9-20 Uhr, Sa/So 13-18 Uhr, www.facebook.com/quetzalchemnitz
Erschienen im 371 Stadtmagazin 02/14