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Bude unter Druck

Neubau einer Skatehalle ist Ziel

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Im März feiert die Chemnitzer Skatehalle „Druckbude“ ihr zehnjähriges Bestehen. Zum Geburtstag hat man vor allem einen Wunsch: Mehr Platz.

Alex Beck (im Bild ganz links) betreut seit 15 Jahren die Skateangelegenheiten im AJZ. Er erinnert sich, dass beim Bau einer Rampe am AJZ der Wunsch nach einer Indoor-Möglichkeit für Skater und BMXer aufkam. Die Halle an der Schönherrfabrik bot der städtische Immobilienverwalter GGG an, das AJZ griff zu und werkelte ab 2007 fast ein Jahr an Aus- und Umbauten. „Alles ehrenamtlich“, verdeutlicht Beck und ergänzt, dass auch heute die Umsetzung des Projekts Skatehalle ohne freiwillige Helfer und Helferinnen nicht möglich wäre. Zu bauen gibt es auch heute noch viel, aber auch Öffnungszeiten müssen abgedeckt, Kurse und Jugendcamps betreut werden.

Seit den Anfangstagen hat sich einiges verändert. „Früher waren diese Sportarten eher in einer subkulturellen Szene verankert. Heute sind sie Breitensport. Dementsprechend hat sich das Besucherklientel erweitert und die Nutzerzahlen wachsen von Jahr zu Jahr.“ Zu den Basics Skateboard, Mountainbike und BMX haben sich Inlineskates und seit neustem Scooter-Roller gesellt. Weit über 10.000 Nutzer hat die Druckbude jedes Jahr. Es sind nicht nur die Chemnitzer und Chemnitzerinnen, die die Halle schätzen. „Unsere Skatehalle ist ein echtes Magnet für Leute aus der ganzen Region. Zwickau, das ganze Erzgebirge, sogar Jungs und Mädels aus Halle oder Dresden besuchen uns regelmäßig.“ Auch international ist der Chemnitzer Spot beliebt. Besucher aus Tschechien sind keine Seltenheit, außerdem veranstaltet der AJZ e.V. jedes Jahr ein internationales Skatecamp.

Erfreut nimmt das Team um Alex Beck zur Kenntnis, dass mittlerweile eine ganze Reihe von Leuten, die in der Skatehalle groß geworden sind, das Leistungssport-Niveau erreicht haben. Immerhin wird Skateboarding ab 2020 als olympischer Wettbewerb geführt werden, Mountainbiken und BMX sind es bereits. Eine Chemnitzer BMX-Fahrerinnen steht nach Becks Aussage kurz vor der Aufnahme in den deutschen Olympiakader. Der aktuell Prominenteste ist jedoch der Mountainbiker Lukas Knopf. Der in Leukersdorf geborene Knopf fährt im Weltcup auf Spitzenpositionen ein und ist dementsprechend viel unterwegs. Trotzdem kommt er fast jede Woche in „seine“ Halle um zu trainieren.

Keine Frage: Die Chemnitzer Skatehalle ist ein Erfolgsprojekt. Doch bei aller Vorfreude auf den 10. Geburtstag blickt Alex Beck nicht sorgenfrei in die Zukunft. „Erstens wissen wir nicht, was mit dieser Immobilie langfristig geplant ist. Und zweitens ist sie mittlerweile zu klein. Wir haben hier knapp 700 qm, dass Doppelte wäre aber das Minimum für eine zukunftsfähige Skatehalle in einer Großstadt wie Chemnitz. Außerdem fehlen richtige Toiletten, passende Umkleideräume, Ruhezonen zum quatschen und zugucken und so weiter.“

Im AJZ träumt man deshalb schon lange von einer größeren Halle. Nun verdichten sich Hinweise, dass der Traum in nicht allzu ferner Zukunft wahr werden könnte. Thomas Lehmann, Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen im Chemnitzer Stadtrat, forciert einen Neubau durch die Stadt selbst. „Die Skatehalle ist eine Sportstätte, die allen zugänglich ist und sehr gut angenommen wird. Warum sollte die Stadt also nicht für diesen Sport eine adäquate Stätte zur Verfügung stellen?“, fragt Lehmann, der einst selbst auf dem Rollbrett stand. Er hatte schon Ende 2016 den aktuellen städtischen Sportentwicklungsplan kritisiert, in dem sogenannte Trendsportarten seiner Ansicht nach weder analysiert noch an ihre Entwicklung gedacht wurde. „Ein Neubau in realistischen Dimensionen ist nach meiner Meinung absolut notwendig. Nur so können wir den guten Ruf, den Chemnitz in diesem Bereich hat, halten und ausbauen.“ Als Standort ist das Umfeld des Konkordiaparks im Gespräch. Lehmann will gemeinsam mit den Skatehalle-Betreibern versuchen, dass Thema noch in diesem Jahr in den Stadtrat zu bringen.

Dafür will das Skatehallen-Team in diesem Jahr ordentlich trommeln. Zahlreiche Events sind geplant, den Auftakt macht natürlich die Geburtstagsparty am 10. März.

www.skatehalle-chemnitz.de

Text [&] Foto: Lars Neuenfeld

Transparenzhinweis: Der im Text zitierte Stadtrat Thomas Lehmann ist auch Mitinhaber des Verlages, der das 371 Stadtmagazin veröffentlicht.







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