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Kraftklub und die Kosmonauten

Rakete!

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Ein Festival für Chemnitz. Ein ganz eigenes. Und das auch noch am historischen Austragungsort des Stausee Oberrabenstein. Vorhang auf für das Kosmonauten-Festival, präsentiert und handverlesen von Kraftklub.

Chemnitz, die Stadt die das Splash weg gehen ließ, bekommt noch mal eine zweite Chance.
„Wir spielen ständig auf irgendwelchen Festivals in ganz Deutschland. Da stellt man sich einfach die Frage warum es so was in Chemnitz nicht auch gibt“ erklärt Felix Kummer, Frontmann von Kraftklub, die Motivation hinter dem Kosmonauten-Festival. In Zusammenarbeit mit der eigenen Booking-Agentur Landstreicher, die auch Messer und Ahzumjot betreut, soll das Kosmonauten-Festival vor allem eine Veranstaltung mit Charme sein. „Jeder Act oder jede Band die am Stausee spielen wird, das sind entweder Kumpels von uns oder eine Band die wir mögen. Und das soll auch beibehalten werden“ so Kummer.

Das Line-Up des Kosmonauten-Festival beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Schublade sondern lebt vor allem vom Facettenreichtum der Künstler und der verschiedenen Musikrichtungen. „Da treffen dann Rap-Fans auf Elektro-Punker und House-Freunde auf Indie-Hörer. Im besten Falle ist es sehr vielfältig und bunt gemischt“ so Kummer. Den Anfang macht die Chemnitzer Coverband Blond, die bereits in Clubs wie Atomino und Aaltra diverse Konzerte gespielt hat. Messer klingen so wie sie heißen und schneiden dort ein wo es weh tut. Post-Punk aus Münster der Assoziationen mit Blumfeld und den frühen Fehlfarben, aber genauso mit Krautrock wie Can und Neu! weckt. Mit den Elektro-Punkern Frittenbude vom zentralen Partyorgan Audiolith braucht man sich auch keine Gedanken machen, dass es ein schweißfreies Festival werden könnte. Rapper und Produzent Ahzumjot ist Teil einer neuen HipHop-Generation die ideell unbefangen ist und wenig mit den alten Konventionen der Szene zu tun hat. Die Popband Retro Stefson ist dagegen eher schwierig zu verorten da die unterschiedlichsten Einflüsse ihren Weg in die Musik der sieben Isländer finden.

Über die geheimnisvollen Kosmonauten lässt sich nur wenig rausfinden, Felix Kummer gibt sich kryptisch: „Das sind die Handwerker die unseren Proberaum ausgebaut haben. Während der Arbeit haben die sich immer mal die Instrumente genommen und darauf rumgeklimpert. Das hat uns gefallen“ erzählt Kummer sichtlich beeindruckt.

Der Schulterschluss mit dem Chemnitzer Blume-Open-Air ist da nur logisch und wird an anderen Stelle in diesem Heft noch intensiver beleuchtet. Auch die Köpfe des Splash-Festival, die ihre Erfahrung auch mittlerweile an das Melt und das Berlin Festival weitergeben, sind in die Planung und Durchführung involviert. Politische Rückendeckung ist den Machern des Kosmonauten-Festivals ebenfalls gewiss und OB Barbara Ludwig sieht die „große Rakete schon starten“ wie sie der Freien Presse mitteilte. Die Vorzeichen stehen also mehr als gut für das Unterfangen Chemnitz wieder ein bisschen mehr urbanes Leben einzuhauchen. Wir vom 371 sitzen jedenfalls gebannt vor dem Fernseher und halten den mutigen Pionieren die Daumen für die geplante Eroberung des Kosmos.

Text: Florian Harlass

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Erschienen im 371 Stadtmagazin 08/13

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