BARheiten

Früher, als die Welt noch klare Ordnungen besaß, gab es keine Suppenbars. Wer ein sättigendes Löffelgericht mochte, bestellte einen Eintopf. Linsen zum Beispiel. Und wer eine kleine Hunger verspührte, oder etwas vor dem Hauptgang löffeln mochte, bestellte eine Suppe. Hühnersuppe zum Beispiel. Heute ist alles anders. Ob aus Linse, Tomate, Kartoffel, Fleisch oder Kohl – alles ist Suppe. Nun hat der neue Suppenboom auch die Chemnitzer Innenstadt erreicht und ein zartes grünes Pflänzchen sprießt seit kurzem im Innenhof der ansonsten eher toten Rathauspassage: das "Suppengrün". Täglich werden dort hungrigen Mäulern sieben frisch Suppen (manche davon Eintöpfe) aufgetischt. Die reichen von deftig und herzhaft bis gesund und gemüsig.

Sollten sich unter den Gästen einige Suppenkasper befinden und ihr Klagelied "Meine Suppe eß ich nicht" anstimmen , so ist das auch kein Todesurteil mehr. Denn "Suppengrün" hätte nicht das Grün im Namen, wenn es nicht auch frische Salate zubereiten würde. Tipp: Grüner Salat mit mediterranem, eingelegtem Grillgemüse, Oliven, Oliven in Pesto und Parmesan. Und wer jetzt immer noch nörgelt, der bekommt einfach eine frische, dicke Schnitte aus Natursauerteig geschmiert. Schön süß mit Marmelade oder schön kräftig mit Eier- oder Fleischsalat. Die "Suppe to Go" geht hier übrigens gegen Pfand in hübschen Einweckgläsern über die Theke. Einweck statt Einweg. Auch in diesem Fall bleibt das "Suppengrün" einfach das was es ist: schön grün. @ndré

SUPPENGRÜN, Webergasse 1, Rathauspassage, 09111 Chemnitz, Mo-Sa 10-17 Uhr