Goldener Geheimtipp

An was denkt man wohl als erstes, wenn man den Namen „Schwarzes Gold“ hört? Verbirgt sich dahinter eine rußige Brikettbude, ein edler Kaffee-Kontor oder vielleicht ein Treff für Liebhaber des guten alten Vinyls? Liegt alles irgendwie auf der Hand und ist dabei doch weit daneben.

Hinter diesem Namen verbirgt sich ein neues, sehr geschmackvoll eingerichtetes Tattoostudio auf 60 qm, das mehr sein will, als nur ein Ort, wo im Stundentakt Farbe unter die Haut gebracht wird.
„Es soll ein Platz werden für Kreative, Künstler und Freunde, an dem – unter anderem mit wechselnden Vernissagen - der schmale Grad zwischen Dienstleistung und Künstlersein anders angegangen wird“, erklärt die Geschäftsinhaberin Curly. Mit bürgerlichen Namen heißt Curly Anja Mädler und ihr Werdegang verlief durchaus selbst entlang eines schmalen Grades. Mit einem Fachabi für Kunst und Gestaltung in der Tasche fand sie als schwangere Putzfrau in einem Tattoostudio durch das Anfertigen erster Skizzen selbst erst über Umwege zu ihrer heutigen Passion. „Vieles war dabei schon Zufall. Meine erste selbst angefertigte Tätowierung war eine Jukebox auf der Rückseite des Oberarmes eines Freundes. Dabei habe ich sehr geschwitzt“, erzählt sie lächelnd.

Heute würde sie ihren Stil eher als Grafik-Stil beschreiben, obwohl sie sich da nicht festlegen will, denn mehr Erfahrung ändert auch den künstlerischen und individuellen Ausdruck. Für die notwendige Abwechslung sollen nun befreundete Gasttätowierer sorgen, die im „Schwarzen Gold“ auf begrenzte Zeit vorbeischauen. Auf die Frage, wo sie sich in zwei Jahren gerne sehen würde, antwortet Curly dementsprechend: „Zusammen mit Künstlern und Freunden, die sich hier im Laden genauso wohl fühlen, wie ich.“ Für die nächsten drei Monate ist sie bereits voll ausgebucht. Das ist aber nicht der Grund, warum Curly die Adresse ihres Tattoostudios ungern preisgibt. „Ich möchte keine Laufkundschaft. Zum Schwarzen Gold findet man nur über Facebook oder E-Mail.“

Info: www.facebook.com/AtelierSG oder tattoo.curly@gmx.de

Text: chezz Foto Galdsome Fotografie

Erschienen im 371 Stadtmagazin 11/13