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Im vergangenen Monat staunten wir nicht schlecht. Ein 21-jähriger Chemnitzer hatte Seriensieger Ron vom Thron des beliebtesten DJs der Stadt verdrängt. Kurze Zeit später vermeldete Phlatline, das Talent unter seine Fittiche zu nehmen und ab sofort exklusiv über das eigene Haus zu verbuchen. Höchste Zeit also, sich mal in Ruhe mit DJ Maxxx zu unterhalten.
Hallo Maxxx, schön dass du dir Zeit genommen hast. Seit wann wohnst du eigentlich schon in Chemnitz?
Seit ungefähr zehn Jahren. Meine Eltern sind 1996 aus Ahlen hierher gezogen. Letztes Jahr hat es sie dann nach Berlin verschlagen – und ich bin hier geblieben. Ich habe mittlerweile meine eigene Wohnung auf dem Kaßberg. Eine Zweier-WG, zusammen mit Shusta. Außerdem mache ich grad noch meine Ausbildung.
Lass uns mal zurück blicken: wann fing es mit dem Auflegen bei dir an?
Mit fünfzehn im Bahnhof. (lacht) Ich hatte meine Oma besucht und sah im Zeitungsladen diesen DJ-Katalog liegen, den mit den billigen Einsteigersets. Und da ich damals schon auf HipHop und die ganze DJ-Sache stand, habe ich mir meine ersten Plattenspieler zugelegt.
Und dann, deine ersten Schritte in Chemnitz?
Meinen ersten Auftritt hatte ich beim Geburtstag einer Freundin. Der erste öffentliche war kurze Zeit später in der Ku-Fa Glösa. Dort war ich lange Stammgast. Die hatten einen eigenen DJ-Übungsraum, mit den guten Technics-Playern. Zweimal pro Woche bin ich dort hin gefahren und habe mixen geübt. Bei meiner ersten HipHop-Party in der Ku-Fa waren dann auf einmal Tefla [&] Jaleel da. Als Gäste, einfach so. Was waren wir damals stolz…
Jetzt gehörst du selbst zu den Chemnitzer HipHop-Namen und bist mit dem Rest per du, oder?
Klar, das passiert ja zwangsläufig, dass man sich kennenlernt. Gerade durchs Auflegen, da läuft man sich ständig über den Weg. Und was meinen eigenen Namen angeht: Ich habe in den vergangenen zwei Jahren sehr viel in Chemnitz aufgelegt. Nach meiner KuFa-Zeit war ich ein paar Mal bei der Rookie Night im Voxxx dabei, das war schon wichtig. Später hatte ich eine Weile beim Technikaufbau für Fiesta del Parque gejobbt. So bin ich an meine ersten Auftritte als Warm-Up-DJ bei den Großpartys gekommen…
…und jetzt bist du beim 371-Leserpoll zum beliebtesten DJ des Jahres gewählt worden! Warst du sehr überrascht?
Nö. Im Jahr davor war ich schließlich auch schon auf Platz zwei. Aber natürlich freue ich mich unglaublich darüber.
Seit ein paar Wochen bist du offizieller Phlatline-DJ. Was ist dadurch anders geworden?
Zunächst heißt das ja nichts anderes, als dass jetzt alle meine Auftritte von Phlatline organisiert werden. Die kennen sich aus mit dem Papierkram, sind in allen Belangen viel professioneller und haben auch die besseren Kontakte zu den Veranstaltern. So langsam nehmen dadurch auch die überregionalen Gigs zu. In den vergangenen Monaten war ich mehrmals in Russland. An diesem Wochenende habe ich im Erfurter Club C1 und im Bounce 87 in Leipzig gespielt. Es geht immer weiter vorwärts, da bin ich guter Dinge.
Was kommt als nächstes von DJ Maxxx? Willst du hauptberuflich DJ werden? Oder produzierst du nebenbei eigene Tracks?
Ich schaue meinem Mitbewohner Shusta gern beim Produzieren über die Schulter, da kann ich noch einiges lernen. Eigene Beats bastle ich nicht, im Moment habe ich dazu keine Ambitionen. Und obwohl ich von meinen DJ-Gigs im Augenblick leben könnte, bringe ich erst mal in Ruhe meine Lehre zu Ende.
Interview: Mario Adolphsen
Erschienen im 371 Stadtmagazin 03/07