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Heiko sucht das Glück

Juwel aus Chemnitz gewinnt in Hamburg

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Als „kleines Juwel aus Chemnitz“ bezeichnet die Jury Olaf Helds Film „Daheim“. Mit der in luperreinem Erzgebirgisch erzählten Geschichte um den glücklosen Heiko gewann der Chemnitzer am Montagabend beim 27. Internationalen Kurzfilmfestival in Hamburg. Gerade fürs 371 ist das ein Grund zur Freude.

Olaf Held gehört seit 2004 zum engeren Autorenstamm des 371, war jahrelang für den Programmkalender, den Filmindex und die Berlinale-Berichterstattung zuständig. 2006 bis 2011 studierte der gebürtige Limbacher an der Filmhochschule Potsdam Dramaturgie, blieb der 371-Redaktion aber auch in dieser Zeit (weitgehend) erhalten. Doch damit nicht genug: die Hauptrolle in „Daheim“ spielt René Szymanski, seit 2001 Musikredakteur beim 371.

Das Hamburger Kurzfilmfestival gilt als eines der renommiertesten Festivals dieser Art in Europa, ein Sieg dort ebnet meist die Wege zu den großen Filmfestivals in aller Welt. Für Olaf Held ist es bereits der zweite Sieg bei einem wichtigen deutschen Filmfestival. 2010 hatte er für seinen ebenfalls in Chemnitz gedrehten Film „Vatertag“ den „Goldener Reiter“ beim Kurzfilmfest in Dresden gewonnen. Dabei ist Held mehr Spätstarter als Newcomer. Mit 36 hat er seinen ersten eigenen Film gedreht, doch schon der schaffte bis nach Cannes (siehe 371-Artikel vom April 2009).

371 gratuliert den beiden Filmhelden ganz ausdrücklich. Und weil es so schön klingt, hier die komplette Jury-Begründung: Die Geschichte von einem, der aus den erzgebirgischen Wäldern auszieht, um sein Stück vom Kuchen zu suchen. Daheim ist, wie der Titel sagt, ein Film über Heimat, der mit lakonischem Humor, wenigen Worten und wunderbar passender Musik von Abschied, Heimweh und Rückkehr erzählt. Dieses kleine Juwel aus Chemnitz zeugt von großer kinematografischer Bewusstheit, nutzt die originären Mittel des Kinos, indem er in Bildern erzählt, ökonomisch im Umgang mit Zeit und Rhythmus. Und so kommt es, dass ein deutscher Film – mit ausgeprägtem sprachlichem Regionaleffekt – weltweit verständlich ist.

Bild: Szenenfoto aus „Daheim“ mit Bernd Thiele, Liane Günther und René Szymanski

Erschienen im 371 Stadtmagazin 06/11


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