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Vom Bauhaus zur Bettenburg

Denise Bierbaß ist Deutschlands jüngste Jugendherbergsmutti

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Ist sie auch vielbeschäftigt und medial gefragt dieser Tage, so wirkt Denise Bierbaß nicht sonderlich gestresst dabei. Vom deutschen Jugendherbergsverband wird sie gern als die jüngste Jugendherbergsleiterin Sachsens vermarktet, aber vor der Eröffnung der Chemnitzer Jugendherberge am Getreidemarkt, scheint die 29-Jährige alles unter Kontrolle zu haben.[nbsp]

Aus dem ehemaligen Umformwerk im Zentrum wurde in den letzten Jahren ein schickes Domizil für Reisende. Der 1929 nach Friedrich Wagner-Poltrock gebaute Komplex, versorgte das das hiesige Straßenbahnnetz einst mit Strom. Dazu hatte es ein großes Batterielager im Keller und Verwaltungsräume in den oberen Etagen. Von seinem historischen Inneren bleibt dem Bauhausobjekt der geradlinige Charme in verwinkelten Gängen und Etagen. Das Foyer hingegen zieht sich beeindruckend kathedralengleich vom Parterre bis unter das unverkleidete Dach des Fünfgeschossers. Am Eingang soll die Schwungradhälfte einer Dampfmaschine aufgestellt werden und an das industrielle Erbe des renovierten Gebäudes erinnern.

So will die Herberge künftig mit über 130 Betten Gäste in die Stadt locken. Das Motto dazu lautet Wissenschaft und Kunst und soll wie auch das Haus von der künftigen Leiterin mit Leben gefüllt werden. Dazu stellte sie Arrangements aus Übernachtung und Museumstouren zusammen, sorgte für Öffentlichkeitswahrnehmung der Herberge und wählte ihr siebenköpfiges Team aus. Hier sei ihr ein gutes Betriebsklima besonders wichtig gewesen, sagt Denise Bierbaß. An der Chefin soll es nicht liegen, denn für sie ist das ein Wunschjob. Nicht nur wollte die heute in Hohenstein-Ernstthal lebende Burgstädterin in der Region bleiben, sie hatte sich während ihrer Studienzeit in BWL und Sportwissenschaft an der TU-Chemnitz auch auf Sporttourismus spezialisiert. Da kam die Stellenausschreibung des Verbandes wie gerufen. Ihren Posten bezieht sie mit der Eröffnung am 1. März aber nicht nur im Büro des Hauses. Hinter der Rezeption muss und will sie genauso stehen. Den Kontakt mit den Gästen schätzt und sucht sie, das sei schließlich das Spannende an ihrer Arbeit. Mit ihrer ersten Festanstellung nach dem Studium kam nicht der große Arbeitsschock, der vielen Studenten prophezeit wird. Sicher, die Zeit für ihre sportlichen Hobbys muss sie sich bewusst nehmen, doch nach zeitweise drei Nebenjobs während des Studiums freut sich Denise Bierbaß über einen geregelten Tagesablauf. Mit ihrer neuen Arbeitsstätte hat sie sicher nicht den unansehnlichsten Ort dafür gefunden.

Text [&] Foto: Michael Chlebusch

Erschienen im 371 Stadtmagazin 01/12


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