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180 beats per minute, 128 steps und jede Menge Füße - „De Nischelhupper“ bringen die Straßen und Plätze in Chemnitz zum Beben. Jumpstyle heißt der neue Straßentanz, der rund um den Erdball Dancefans begeistert. „De Nischelhupper“ haben ihn endlich auch nach Chemnitz gebracht.
„Wir trainieren einfach überall. Alles was wir brauchen, ist unsere Musik“, so Sven Leber aka rEbEl-s. Und so erzittert der gute, alte Marx-Kopf jede Woche zu elektronischen Beats und den Sprüngen der mittlerweile 15 Jumper. „Tanzen ist eigentlich nicht unser Ding. Aber Jumpstyle ist einfach cool“, so spEEd_nicK Dominic Spindler. Der Tanzstil, der von Amerika über Holland seinen Weg nach Deutschland gefunden hat, ist wirklich schweißtreibend. Mit Sprüngen, Drehungen und Kicks werden die Wadenmuskeln gefordert.
„Anfangs gab das ganz schönen Muskelkater, inzwischen hat man sich dran gewöhnt“, erklärt „Obernischelhupper“ Sven Leber. Er ist auch für die Gründung der Jumpcrew Chemnitz verantwortlich. „Als Scooter 2007 diesen Tanz nach Deutschland brachten, war ich einfach begeistert. So etwas wollte ich auch machen“, erinnert sich der Elektriker. Über das Internet fanden sich schnell andere Jumper und im Februar gründeten sich „de Nischelhupper“. „Inzwischen haben wir uns schon einen guten Namen gemacht“, ist sich Sven Leber sicher.
Kontakt zu anderen Crews halten die Chemnitzer über das Internet. „Hier tauschen wir uns aus, lernen Choreografi en oder laden zu Meetings ein.“ Eines dieser Treffen soll am 12. September auch in Chemnitz stattfinden. Eingeladen sind dabei natürlich die Crews aus den anderen Städten. „Wir waren seit Februar schon zweimal in Berlin und jeweils einmal in Leipzig und Bremen. Es ist einfach toll, wie schnell man Freunde unter den Jumpern findet“, erklärt spEEd_nicK, der mit 15 Jahren der Jüngste ist. „Früher habe ich zuhause allein geübt. Im Internet habe ich dann die anderen gefunden und natürlich sofort angeschrieben.“ Ob allein, zu zweit oder in der Gruppe – Choreografi en gibt es den unterschiedlichsten Arten. „Unsere Crewchoreo enthält Hardstyle und Jumpstyle Basics. Denn inzwischen haben sich viele weitere Tanzstile herausgebildet, das geht von Oldschool über Tekstyle bis hin zu Freestyle“, so rEbEl-s.
Nicknames sind bei den „Nischelhuppern“ üblich. „Im Internet werden sie ja täglich benutzt. Und das ist einfach das Medium, mit dem wir die meisten Leute erreichen. Jumpstyle ist schließlich auch der erste Tanz, der komplett über das Internet übertragen wurde.“ Für die Zukunft planen die Chemnitzer Jumper erstmal eine bessere Anlage. „Auftritte wären natürlich auch nicht schlecht. Aber eigentlich machen wir das Jumpen aus Spaß“, erklärt Sven Leber. Und so wird der Marx-Kopf wohl noch öfter aus seinem heiligen Schlaf erwachen und den „Nischelhuppern“ beim Jumpen zusehen.
Text und Foto: Kathy Eichholz
Erschienen im 371 Stadtmagazin 08/09