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Nina reflektiert über Recycling und Kunst

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Ich bin ein sehr umweltliebender Mensch. Umso bedauerlicher ist es, dass es auf mein Lieblingsgetränk - Kümmerlingschnaps, da könnte ich mich rein legen - keinen Pfand gibt. Wohin nur mit all den Flaschen? Irgendetwas muss man damit doch machen können.

Die Chemnitzer waren schon immer große Erfinder. Ob Thermoskanne oder Aktendulli, die wirklich bereichernden Utensilien für das Leben stammen, seien wir ehrlich, aus unserer Gegend. Auch jetzt rettet mich wieder einmal der kluge Kopf eines Einheimischen vor der völligen Verzweiflung. Hobbybastler Heinz Böhme aus Limbach-Oberfrohna baut meterhohe Skulpturen aus leeren Kümmerlingflaschen. Schon aus weiter Entfernung kann man beispielsweise den Schnapsflaschen-Fernsehturm, für den Herr Böhme auch ins Guinnessbuch der Rekorde kam, im Sonnenlicht glitzern sehen. Majestätisch ziert dieser den kleinen Garten auf dem Knaumühlenweg in Limbach-Oberfrohna. Beim Näherkommen werde ich vor Verzücken immer hibbeliger, denn es scheint noch mehr dort herumzustehen. Tatsächlich, auf dem Rasen, neben einem gläsernen Globus, steht die Burg Rabenstein, selbstverständlich auch aus Kümmerlingflaschen, im Maßstab 1:9, also wirklich beeindruckend groß. Diese Burgkopie gefällt mir ehrlich gesagt besser als das Original. Die Flaschen wurden liegend aufeinander gestapelt, die Verschlüsse zeigen nach außen. Es wurden keine Mühen gescheut, die Deckel, die das Dach bilden, sogar rot angemalt. Beeindruckt lese ich im Internet, dass die Burg aus 13.547 Flaschen gebaut wurde. Alle Achtung.

Heinz Böhme trinkt diese Unmengen an Schnaps natürlich nicht allein. Er hat Unterstützer beim Kegelklub und diversen Gaststätten im Ort. Das Sammeln dauert auch seine Zeit. Gott sei Dank, die Vorstellung, dass die Limbach-Oberfrohnaer durch übereifriges Mithelfen nur noch betrunken durch die Straßen torkeln, wäre erschreckend. Ich bin begeistert von Herrn Böhme, der diesem Hobby seit 1997 nachgeht. Ein Pionier der Nachhaltigkeit, Trendsetter eben. Endlich weiß ich, wohin mit meinem Leergut. In Gedanken sehe ich eine riesige Kümmerlingflaschen-Figur, nach meinem Ebenbild geschaffen, auf dem Chemnitzer Marktplatz stehen. „Wir treffen uns an der Kümmerling-Kummer“ heißt es dann bei der Chemnitzer Jugend. Der Karl-Marx-Kopf kann abtreten. Eine Kümmerling-Diskokugel im Klub wäre auch nicht schlecht oder ein ganzes Kümmerling-Rathaus. Mein Gott, diese Idee wird eine ganz neue Architektur und Kunstrichtung begründen. Chemnitzer, sammelt eure Kümmerlingflaschen und alle, Hand in Hand, bauen wir das gläserne Chemnitz.

Text und Foto: Nina Kummer


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