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Chemnitz und urbane Kunst sind zwei Dinge, die man nicht allzu häufig in einem Satz liest. Die Ausstellung HALLENKUNST bewies Ende 2010 allerdings eindrucksvoll, dass Chemnitz mehr zu bieten hat, als die umfangreichste Otto Dix Sammlung.[nbsp]
Der Bruch mit der Erwartungshaltung ist Organisator René Kästner voll bewusst: „Der Standort ist für so eine Ausstellung völlig ungewöhnlich. Normalerweise macht man solche Sachen nicht in Chemnitz, sondern eher in Berlin oder München.“ Das positive Feedback und die zahlreichen Besucher bestätigten ihn jedoch, auch in diesem Jahr an Chemnitz festzuhalten.
Ungewöhnlich für eine Kunstausstellung ist auch die diesjährige Location. Da die Markthalle nicht mehr den benötigten Platz anbieten konnte, entschied man sich nach einiger Suche für die Messe Chemnitz. Auf 5000 m2 ergeben sich dort für die Veranstalter einzigartige Möglichkeiten, typisches Messefeeling soll aber nicht aufkommen: „Wir werden die Halle abdunkeln und einzelne Bereiche und Gänge anlegen. Wer das Gelände nur von Konzerten oder Fachmessen kennt, wird also definitiv überrascht sein“, so Kästner.[nbsp]
Kern der HALLENKUNST ist die Vernissage am 16.12., bei der alle vertretenen Künstler anwesend sein werden. Die Besucher bekommen die Möglichkeit, beim Künstler-Battle das Enstehen von Streetart live zu verfolgen, sich selbst an der Kunstform des „Lightwriting“ zu probieren oder in Führungen mehr über die einzelnen Kunstwerke zu erfahren. Weiterhin werden an allen drei Tagen thematisch passende Filme und Dokumentationen gezeigt, welche die Szene näher beleuchten.[nbsp]
Auch in diesem Jahr orientiert sich die HALLEN-KUNST nicht an einer bestimmten Zielgruppe, sondern will etwas für alle Altersgruppen bieten. René Kästner erklärt: „Unsere Ausstellung ist nicht nur für jüngere Menschen gedacht. Wir wollen kein Besucherprofil, sondern Kunst zeigen, die sich jeder anschauen kann, die jeden anspricht.“
Einen bleibenden Eindruck wird die Ausstellung in jedem Fall hinterlassen: Während zahlreicher Malaktionen von Mitte bis Ende November entstand in Chemnitz auch urbane Kunst in seiner natürlichen Umgebung. Mehrere Objekte wurden dabei von ausgewählten Künstlern gestaltet. Dazu gehören zum Beispiel ein Objekt in der Friedrich-Oskar-Schimmel-Straße am Südring und die Turnhallen an der Nordstraße und Augustusburger Straße. Wer sich also noch unsicher ist, ob die HALLENKUNST etwas für ihn ist, kann erstmal die ganz legalen Farbkleckse in der grauen Stadtlandschaft auf sich wirken lassen.
Text: Steffen Nowak Foto: PR
Erschienen im 371 Stadtmagazin 12/11