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Der Chemnitzer Filmemacher Guntram Fröbel hat eine besondere Technik entwickelt: Er dreht seine Filme von einem Zeppelin aus.
So schnell wird man Filmproduzent. Angefangen hat der Chemnitzer Guntram Fröbel vor vielen Jahren als Fotograf. Damals gab es in Chemnitz noch das Splash-Festival (die älteren Leser werden sich erinnern). Für die lokale Hip-Hop- und DJ-Szene hatte Guntram Fröbel schon hin und wieder Fotos und Plattencover geschossen, da kam er auf die Idee das Ganze auch im Bewegtbild ins Internet zu streamen, was damals Pionierarbeit war. Zu guter Letzt stand eine Aufzeichnung für VIVA.
Parallel zu den Aktivitäten am Boden kam beim Filmer Fröbel die Idee auf, eigene Luftaufnahmen zu machen. So kam das Unternehmen zum Zeppelin. Der trägt noch heute maßgeblich zum Erfolg der Palmstreetstudios bei, jener Produktionsfirma, die Guntram Fröbel nach ihrem Sitz auf dem Sonnenberg benannte. Luftaufnahmen mit einem Zeppelin, das habe damals noch keiner im Angebot gehabt, erklärt Fröbel. Also habe er angefangen zu planen und zu bauen, Ingenieursarbeit. Am Ende stand ein Luftschiff, das mit zehn Metern Länge und über zwei Metern Durchmesser in Höhen vordringt, wo nie zuvor eine Kamera gewesen ist. Der Vorteil des Zeppelins sind nicht nur geringe Kosten, im Vergleich zum Hubschrauber, sondern, dass er auch in geringer Höhe über Innenstädte oder Kulturdenkmäler fliegen darf. Bei gleichzeitig hoher Traglast: Der Zeppelin hebt auch große Kameras, die ein Oktokopter üblicherweise nicht in die Luft bekommt – und wenn dann nur für Minuten.
Mit dieser ruhigen Art der imposanten Bilder schaffte es Guntram Fröbel und sein Team als ersten großen Auftrag vor drei Jahren es zur SACHSENSPIEGEL-Wetter-Tour im MDR , danach eine zweiteilige ZDF-Doku über den Rhein und in diesem Sommer lief im ZDF seine aufwendige Doku „Abenteuer Mallorca“, in der der Zeppelin einzigartige Blicke auf die Insel und deren Bewohner ermöglichte. Ein Abenteuer, erzählt Guntram Fröbel, war das auch für sein Team, das den Zeppelin in voller Größe auf einem Anhänger über die Insel transportierte. Natürlich bleibt das Team dennoch auch oft am Boden. Aktuell stellten die Palmstreetstudios einen aufwendigen Imagefilm für ein Unternehmen aus dem Erzgebirge fertig. Und auch wenn Guntram Fröbel heute seltener dazu kommt, selbst die Kamera in die Hand zu nehmen, lässt er sich das zuweilen nicht nehmen. Vielleicht ja schon bald zu seinem eigenen Drehbuch. Ein Spielfilm, als Buchadaption sei in Planung, aber bis so ein Projekt organisiert und finanziert ist, laufe noch viel Wasser die Chemnitz herunter, sagt der Filmer.
Hier geht´s zum Vimeo-Kanal von Guntram Fröbel:
http://vimeo.com/user4149246
Text: Michael Chlebusch Foto: zeppelin on air
Erschienen im 371 Stadtmagazin 01/14