⚠ Diese Webseite wurde nicht für Internet Explorer 11 optimiert. Wir empfehlen Mozilla Firefox , Microsoft Edge oder Google Chrome.
Veröffentlicht am:
Kein Special ohne Liste. Also: Wer hängt so ab im Park der ODF?
Es ist mitten in der Nacht, so 7 Uhr, man stolpert aus irgendeiner WG oder einem Zenti-Club raus, beim Döner Drive (endlich mal geschlossen) vorbei, ab zur Zschopauer Straße und irgendwelche pünktlichen Jungspunde machen sich auf den Weg zur Industrieschule. Jetzt also noch mal schön in den Park der ODF, da ist eh grad niemand. Doch: au contraire! Irgendwas ist ja immer, also auch hier. Ein Versuch der Kategorisierung der ODF-Anhänger und ihrer Proto-Vertreter.
1. Hundehalter-Hannes:
Morgens, nachmittags, abends, regelmäßig! braucht klein Thor nun mal Auslauf und Ablass auf der einzigen Grünfläche in Zentrumsnähe. Der Hannes ist natürlich der einzige, der sich an die Leinenpflicht hält.
2. Nur-mal-durch-Netty:
Der OFG birgt einfach einen schöneren Weg als der an der Straße, wenn man fix zur Zenti muss. Im Anschluss gibt sich Netty dem Gefühl hin, mal richtig schön im Grünen gewesen zu sein.
3. Hippie-Hanna:
Irgendwo muss sie mal runterkommen und dem Großstadtwahnsinn Chemnitz entkommen. Hier so mittendrin ist das perfekt. Bäume umarmen oder eine Bank bestricken geht hier auch und barfuß? No risk, no fun.
4. Nazi-Nico:
Treffen mit den Kumpels, zwölf Bierchen, irgendwas mit Deutschland. Richtig schön abhassen und die Bedeutung dieses Parks einfach umkehren. Leider ist nichts unmöglich.
5. Theater-Thorsten:
Hier verbringt er Mittagspause, lernt Texte, ist sein Nachhauseweg. Das Schauspielhaus als angrenzendes Kulturportal und Abgrenzung vom abhängenden Banausentum.
6. Spielplatz-Susi:
Mal mit den Kleinen auf den Spielplatz und einen Plausch mit Papas und Mamas und sich beschweren über alle anderen Anwesenden. Ist wirklich schon wieder viel zu laut.
7. Besonderer Anlass-Ben:
Festival, Kranzniederlegung, erster Mai: Heldenmahnmale bestaunen, Gräberinsassen verehren, Opfern des Faschismus gedenken. Geschichtsbewusstsein erhalten, alles richtig machen.
8. Entblößer-Erich:
Kein Kommentar (das will er doch nur).
9. Fitness-Frieda
Ja, allen Rumstreunenden ein schlechtes Gewissen machen. Egal welche Jahreszeit grad ist, irgendwas muss sie ja tun! Federball, Joggen oder -ganz schlimm- Slackline, plus selbst gemachten Smoothie-Verzehr. All das in der Mittagspause.
10. Punk-Pauline
Studentin, Hängerin, Kifferin, „einfach nur ein Bier“-Trinkerin. Sie ist immer da, besetzt die Bänke, Wiese, nachts den Spielplatz und nimmt dann nicht mal ihre Kronkorken mit, macht den ODF also für alle anderen unbetretbar. Und dann noch diese Musik.
Text: Paula Irmschler
Von Ecken und Enden
Die Stadt in 100 Geschichten - Teil 1: Der Anti-Park.
Johanna hört mit
Zwischen Chicken-Döner und Weltpolitik: Eine Nacht im Hallo Döner Drive.
Jan sucht einen verlorenen Kopf
Ein Spaziergang entlang der zahlreichen Kunst- und Nicht-Kunstwerke im Park.
Michael hat ein Lied im Kopf
Sechs Songs, die wie für diesen Anti-Park geschrieben scheinen.
Lars erzählt von zwei jungen Männern
Erik und Moritz trennen 61 Jahre, ein Ozean und zu viel Geschichte.
Nina zerreißt einen Geldschein
Was verbirgt der geheimnisvolle Riesen-Tetris-Stein an der Zschopauer Straße?
Monika geht ins Theater
Am alten Schauspielhaus nagt der Zahn der Zeit. Braucht Chemnitz ein neues Theater?