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Damit Kulinarik nicht zu kurz kommt, gibts jetzt auch bei uns eine neue schmackhafte Rubrik. Zum Anschauen, Mitreden und Mitessen: @TheTasteofChemnitz

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Da lebe ich nun schon seit vielen Jahren in Chemnitz und bin sogar eine Zeit lang regelmäßig an der Villa Esche vorbeigefahren, doch drin war ich noch nie. Geschweige denn dort gegessen. Möglicherweise lag das an dem Sehenswürdigkeiten-artigen Erscheinungsbild, welches man zumindest vonseiten der Parkstraße ausschließlich sieht, oder dem Ruf, der in die Jahre gekommenen kulinarischen Ausrichtung. (Spoiler: Manchmal ist der Ruf nicht mehr als ein Laut der Unwissenden.) Mit dem Erscheinen eines Instagram-Kanals des Restaurants der Villa Esche, wurde ich wirklich überrascht! Befand sich hinter dem trotzigen Villenbau doch tatsächlich noch ein wunderschöner Garten. Klassischerweise als Orangerie bezeichnet mit anschließender Remise, sozusagen dem Gartenhaus, welches als Restaurant fungierte. Und mir Lust auf einen Besuch machte!

Anfang April ergab sich ein spontaner Zeitslot und diesen nutzte ich direkt. Begrüßt wurden wir per Handschlag vom Gastgeber und zu einem der Tische im Obergeschoss geleitet. Bereits nach kurzer Zeit wurde uns sehr detailliert ein Aperitif angeboten und zur Begrüßung Brot mit Olivenöl und Salz gereicht. Der erste Gang ließ auch nicht lange auf sich warten. Das Lachs-Tataki mit Spargel überzeugte uns bereits in den ersten Tönen mit einem großartigen süß-säuerlichen, geschmacksintensiven Sud. Perfekt gegarter Spargel und leicht geflämmten Lachstranchen rundeten das Gericht ab. Nicht ganz bestimmungsgemäß, dennoch schmackhaft, nutzten wir das leckere Brot für die letzten Reste des Suds. So könnte es gerne weitergehen im nächsten Gang! Dieser bestand aus Wachtelbrust mit Sellerie und stieg uns schon frühzeitig in die Nase. Essen zu riechen, ist immer ein gutes Zeichen!

Und so war es auch, die Wachtelbrust war saftig-zart mit einer perfekten Kruste und der confierte Sellerie auch für Sellerie-Skeptiker ein Genuss. Als Zwischengang folgte eine Pilzsuppe, wobei sich das viel zu grob schreibt in Anbetracht feiner Pilze wie den Nameko-Pilzen im Fond, fermentiert und trotzdem knackig! Zwischenzeitlich haben wir uns für ein Pils vom Fass der Brauerei Meissner Schwerter entschieden, zufälligerweise meine Lieblingsbrauerei und genau die richtige Wahl für den Rehrücken mit Steinpilzen. Zwei wunderbare, zartrosa gebratenen Fleischstücke mit großartiger Pilzkomponente. Das Dessert und somit unser letzter Gang wurde mit einer experimentellen Sorte Erdbeeren, Rhabarber und Luisas Vanillecreme angekündigt.

Neugierig probierten meine Begleitung und ich als erstes die Erdbeeren und hatten beide sofort die gleiche Assoziation im Kopf: Omas Eingekochtes! Davon hätten wir gern mehr gehabt! Zusammenfassend betrachtet ein gelungener erster Besuch! Ein produktorientierter Küchenstil, regionale Zutaten und zeitgenössische Techniken wie das Fermentieren zeichnen das junge Küchenteam aus. Von welchem ich mir nur noch etwas mehr Punk in den einzelnen Gerichten wünschen würde. Danke an Lucas und Luisa und die Gastgeber!

Text: @TheTasteOfChemnitz Fotos: @TheTasteOfChemnitz

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