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Die Kieselsteine und die Wurfscheibe

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Ultimate Frisbee ist ein wenig bekannter Teamsport. Wir haben uns das Training der Chemnitzer Jugendmannschaft Pebbleheads angesehen und finden: Ausprobieren lohnt sich.

175g Plastik sausen durch die Luft der Sporthalle an der Jakobstraße. Heika läuft, beobachtet, wie die Scheibe langsamer wird, passt ihr eigenes Tempo an und packt zielsicher zu.

Es ist Dienstagabend und elf junge Pebbleheads trainieren Koordination im Laufen und Werfen der Frisbee. Seit vier Jahren gibt es das Jugendteam der Stoneheads bei der USG Chemnitz e.V. Pebbleheads, wie in Pebbles (Kieselstein) und Bamm-Bamm, die Kinder der Feuersteins und Geröllheimers. Den Namen hat sich die Jugendgruppe der Stoneheads selbst gegeben. Montags trainiert die U11, dienstags U14 und U17 gemeinsam.

Bis auf den Namen ist beim Ultimate Frisbee nichts steinig und rau. Petra, eines der Kinder im bunten Trikot, findet: „Frisbee ist toll, weil Körperkontakt aktiv vermieden wird. Bei anderen Sportarten sind die Leute aggressiv. Hier mag ich das Miteinander.“ Und wirklich, wenn ein Sport Fairness, Konfliktfähigkeit und Teamgeist vermittelt, dann Ultimate Frisbee. Der Sport kommt ohne Schiri aus. Oder eher: Mit vielen Schiris, denn alle auf dem Spielfeld klären Konflikte bei vermeintlichen Fouls untereinander. Am Ende wird das Spiel gemeinsam ausgewertet. In der sogenannten Spiritrede geben sich die Teams gegenseitig Feedback. Trainer Sebastian Ködel, der vor elf Jahren beim Unisport Ultimate für sich entdeckte, sammelt mit seinen Spielerinnen und Spielern, was man in der Spiritrede besprechen kann. „Ob jemand immer fröhlich war“, überlegt Cecile. Fröhlichkeit fließt zwar leider nicht mit in die Wertung ein, aber Kommunikation, positive Einstellung und Fairness. So kann in der Spiritbewertung auch ein Team gut abschneiden, das im Spiel nicht so viele Punkte gemacht hat.

Stichwort Punkte: Wer bei Ultimate an loses Hin- und Herwerfen des Schwebedeckels im Park denkt, dem sind die Regeln des Teamsports schnell erklärt: Jedes der zwei Teams ist eine Zone am Ende des Spielfelds zugewiesen, in der eine Person die Scheibe fangen muss, um einen Punkt zu machen. Wer die Frisbee hält, darf nicht laufen. „Niemand kann alleine bis in die Endzone kommen,“ freut sich Cecile. Man muss zum Passen immer mit dem Team zusammenarbeiten. Dabei spielen auch Jungs und Mädchen gemeinsam, was Tim besonders an seinem Sport mag. Und nicht zuletzt ist eine Eigenheit des Sportes natürlich die Frisbee selbst, deren Flugbahn so anders ist als die eines Balls.

Der Einstieg in Ultimate Frisbee ist einfach. Bis auf eine Scheibe, Marker für die Endzone und Sportkleidung braucht es nichts weiter. Und schon kann es losgehen. Und was allen Pebbleheads noch ganz wichtig ist: Es macht jede Menge Spaß!

Text: Anna Lanfermann | Foto: Sebastian Ködel

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