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Und obwohl Politiker:innen meinen, mit aktuellen klimatischen Auswirkungen „konnte keiner rechnen", haut die Klimakrise auch hier bei uns extrem rein. Die letzten Jahrhundertfluten: 2002. 2013. 2021. Einmal im Jahrhundert, soso.
Lösungen dafür? Gibt es! Weniger an alten Maßstäben festhalten, und Veränderungen anstreben, die tatsächlich etwas verändern. Und auch in unserem Städtchen ist noch Luft nach oben, um Mensch und Natur einiges zu ersparen, auch wenn wir dafür das Geldsäckel öffnen müssen.
Zum Glück scheint dies inzwischen in das Bewusstsein der Stadt durchzusickern. Im neu beschlossenen Stadtentwicklungsprogramm INSEK heißt es, dass man vermehrt auf „die Durchgrünung städtisch geprägter Quartiere, die Schaffung wohnortnaher Begrünung, biodiversitätsfördernde Maßnahmen im Grünbestand und die Entsiegelung hochverdichteter Stadträume" setzt.
Und auch der BUND Chemnitz will nicht tatenlos bleiben und geht mit dem iNUVERSUMM (urbanes Grün für Insekten) und dem Arbeitskreis Stadtgrün Projekte zur Verbesserung der Stadtnatur an. In letzterem wurde die Infrastruktur Grün und Blau (Grünpflegekonzept, Masterplan Stadtnatur, ...) der Stadt aufgerollt und zu Forderungen zusammengefasst: Erhalt, klimaangepasste Umgestaltung und naturnahe Pflege von städtischen Grünflächen, ein überarbeitetes Bewässerungskonzept und Entsiegelung v.a. stark versiegelter Ortsteile.
Denn: Maßnahmen zur Klimaanpassung sind zwingend notwendig, um Folgen der Klimakrise effektiv einzudämmen. Stadtgrün ist dabei nicht nur ein hübscher Blühstreifen am Rande, im Gegenteil: es sorgt für Regenwasserrückhalt, kühlt nachweislich die Umgebung, schafft Lebensraum und senkt langfristig Kosten.
Worin Chemnitz nun also investieren könnte, um der Klima- und Biodiversitätskrise entgegen zu wirken? Da hätten wir das chronisch unterbesetzte Grünflächenamt und das Grünpflegekonzept, welches 2009 unter dem Zwang des Sparens entstand und keine Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels gibt.
Außerdem werden kommunale Förderprogramme leider zu wenig genutzt und ausgeschöpft, wie „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" des BMUV bei dem bis zu 90% der Finanzierungskosten übernommen werden. Fairerweise sollte man erwähnen, dass es bereits positive Veränderungen gibt: Mehr Fassaden und Dächer werden begrünt, Orte wie der Pleißenbachgrünzug renaturiert und Blühflächen angelegt.
Doch da das allein natürlich nicht reicht, um der Klimakrise entgegenzuwirken, bleibt zu hoffen, dass Politiker:innen, gerade jetzt nach der Wahl, vermehrt zu ihrer Verantwortung stehen und endlich Dinge anpacken, die längst hätten angepackt werden sollen.
Text: Jule Beck / Foto: BUND Chemnitz