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Do we “Give.A.Fuck“?

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Liebe, Lust und Leidenschaft. In unserer Gesellschaft sind halbnackte Frauen, die Bier schmackhaft machen sollen, Männer mit Sixpack auf Sportplakaten und zweideutige Werbesprüche kaum noch wegzudenken. Wir sind aufgeklärt und sexuell aufgeschlossen. Oder?

Schaut man genauer hin, merkt man, dass Themen wie Sexarbeit, Diversity und Pornografie noch immer tabuisiert werden. Das muss sich ändern, dachten sich die TU Chemnitz Studierenden Katharina von Storch und Johannes Moosbühler und starteten das Kunstprojekt microarts. Im Februar dieses Jahres begannen sie mit Expert:innen auf diesen Gebieten zu sprechen. Der Austausch war für beide so aufschlussreich, dass sie ihn für ein breiteres Publikum verfügbar machen wollten. So entstand der Podcast „Wahrheit – oder nicht?“. In ihm reden Sie unter anderem mit Feminist:innen, Politiker:innen und Sexarbeiter:innen.

„Besonders fasziniert hat mich die Diversität, die sich in den Gesprächen erschloss“, sagt Johannes. „Und der Konflikt zwischen Selbstbestimmung, Unterdrückung und Ausbeutung.“ Um das Spannungsfeld begreif- und erlebbar zu machen, beschloss er, es mit seiner Leidenschaft für das Theater zu kombinieren. Das Ergebnis: Theaterperformances, die acht Schauspieler:innen aus Berlin, Frankfurt, Leipzig und Dresden in Zusammenarbeit mit den Expert:innen entwickelten. Auch Bella Vanilla, die Organisation für Sexarbeitende in Chemnitz, unterstützt das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Theater mit einer Performancedarstellung. Diese 20-minütigen Performances zu Lust, Pornografie und Prostitution werden nicht klassisch aufgeführt. An fünf Tagen werden die einzelnen Performance fünfmal hintereinander in verschiedenen Räumen aufgeführt. Dadurch können die Zuschauer:innen den Abend flexibel gestalten, zwischen den einzelnen Aufführungen flanieren und sich in der anliegenden Bar - dem Späti – mit Snacks und Getränken versorgen.

Alle mit Interesse am Thema sind eingeladen in den Diskurs, aber auch in die Selbstreflexion zu gehen. „Wir freuen uns ganz besonders über Menschen, die nicht aus unserer Bubble kommen. Die sich trauen mal etwas Neues zu erleben“, so Johannes. Er möchte, dass mehr über Sexualität und alles was dazugehört geredet wird und sich Tabus auflösen. „Ich wünsche mir, dass auch bei schwierigeren Themen nicht weggeschaut wird und die Scham aufhört.“ Denn: Warum do we give a fuck about sexuality?

02./03./09./10.10. ab 20.00 Uhr Stadtwirtschaft sowie dem Glaskasten Druckstock (Jakobstr. 46 bzw. 42), Microarts.art (vereinzelt werden schon am 01.10. Performances aufgeführt)

Text: Jenny Wittig Fotos: privat


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